Review: Pokémon: Let´s Go, Evoli! (Let´s Go, Pikachu!) [Nintendo Switch]

27. Dezember 2018,   
Autor: John Viktor Schwab

Lange mussten die Fans warten. Erst gab es eine neue Konsole, die Nintendo Switch. Sie erschien am 03. März 2017 und sollte die Vorzüge einer Heimkonsole mit denen eines Handhelds vereinen, was auch definitiv gelang. Direkt zum Release erschienen einige Spiele, darunter natürlich das neue The Legend of Zelda: Breath of the Wild oder Super Bomberman R. Natürlich wurde die Frage groß, ob Pokémon nun auf dem Nintendo 3DS, der Nintendo Switch oder eventuell auf beiden Konsolen fortgeführt werden würde. Lange hat Nintendo sich zurückgehalten und darauf nicht geantwortet, doch am 30.05.2018 war es dann so weit: Nintendo kündigte ein Pokémon-Spiel in zwei Varianten an, welches noch dieses Jahr für die Nintendo Switch erscheinen sollte. Dabei kann das Spiel mit dem Handy und Pokémon GO verbunden werden, um Pokémon zu übertragen. Beide Versionen enthalten die aus dem vorherigen Teil bekannten Alola- und Shiny-Formen wie auch spezielle Pokémon für die einzelne Version und das erste Pokemon der achten Generation.

Pokémon: Let´s Go, Evoli! und Let´s Go, Pikachu! heißen die beiden Varianten, welche am 16. November 2018 für die Nintendo Switch erschienen sind. Dabei startet man (wie die beiden Titel bereits erahnen lassen) mit dem jeweils namensgebenden Pokemon. Bei den beiden Varianten handelt es sich um jeweils vollwertige Titel der Pokémon-Reihe, welche auf der Pokémon Special Pikachu Edition, welche auch als Pokémon Geld bekannt ist, basieren. Pokémon-Fans hat die Nachricht über das neue Pokémon ziemlich aufgewühlt, da es auf der einen Seite lang erwartet wurde, jedoch manche Mechaniken, wie das Fangen von Pokémon, grundlegend änderte. Wie sich das Spiel im Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review. John Viktor Schwab  

ACHTUNG: Jegliche Aussagen in diesem Review reflektieren lediglich die persönliche Meinung des Autors und nicht (!) die von PattoTV und seiner Partner.


Alabastia

Ein Hauch Nostalgie erwartet uns in Alabastia. Wir wachen auf und befinden uns in unserem Zimmer. Auf dem Weg nach unten werden wir von unserem Nachbarn, welcher auch gleichzeitig unser Rivale ist, aufgehalten und daran erinnert, dass heute der große Tag ist. Heute sollen wir von Professor Eich, dem renommierten Pokémon-Professor unser erstes eigenes Pokémon erhalten, und unser Leben als Trainer starten.

Wir treten vor die Tür. Es erwartet uns ein kleines Dorf mitten im Wald, farbenfroh und mit aufgeweckten Menschen. Nach kurzer Zeit erreichen wir das Labor von Professor Eich, welcher selbst jedoch nicht anwesend zu sein scheint. Nachdem wir uns auf die Suche begeben haben, müssen wir schnell feststellen, dass der Professor sich nicht im Dorf befindet, stattdessen machen wir ihn am Ortsausgang fest, wo er gerade einige Taubsis verabschiedet und sich kurz darauf an uns wendet. Doch er wird schnell unterbrochen, denn irgendetwas bewegt sich im hohen Gras auf uns zu. Ein wildes Evoli nähert sich uns. Professor Eich reagiert schnell und gibt uns einen Pokéball. Schnell ist Evoli gefangen, doch im Pokéball bleiben möchte es nicht. Der Ball rollt zum Labor und wir laufen hinterher. Dort angekommen wollen wir den Ball schnappen, wobei das Pokémon in Erscheinung tritt und direkt die Nähe zu uns sucht. Das Abenteuer beginnt…  

Gameplay mit Kinderkrankheiten

Im Großen und Ganzen ist die Steuerung okay. Ob nun mit einem Joy-Con oder im Handheld-Modus. Die Steuerung beim Laufen ist zügig und genau, jedoch fast schon zu zügig. Im Gegenzug dazu ist es wirklich schade, dass die Wurfmechanik, welche in dem Spiel unausweichlich ist und das Spiel im Wesentlichen ausmacht, ziemlich ungenau ist und nur stark verzögert reagiert. Hinzu kommt, dass man den Pro Controller überhaupt nicht im Spiel nutzen kann. Ebenfalls schade ist, das man nur indirekt (nämlich durch ein zweites Switchprofil) in der Lage ist, einen zweiten Spielstand zu starten. Positiv hervorzuheben ist jedoch, dass man viele Einstellungsmöglichkeiten in Bezug auf das Texttempo, die Animationen und die verschiedenen Lautstärken hat. Alles in allem lässt sich das Spiel jedoch trotz der kleinen “Kinderkrankheiten”, besonders im Bezug auf die Bewegungssteuerung, gut spielen.

Neue Maßstäbe

Optisch ist das Spiel wirklich gut gelungen und setzt damit für Spiele der Pokémon-Reihe ganz neue Maßstäbe. Die Farben sind intensiv und besonders in Wäldern sehr atmosphärisch. Trotz des modernen Looks wirkt das Spiel keineswegs befremdlich, sondern sehr einladend und nostalgisch. Auch die Charaktere wirken im Vergleich zu den vorherigen Generationen um einiges natürlicher in ihren Bewegungen und haben einiges an Mimik gewonnen. Hier und da schwächelt das Bild auf der anderen Seite gelegentlich bei Cutscenes mit der Framerate und auch die Animationen insgesamt dürfte weicher sein. Jedoch läuft das Bild recht flüssig und weiß mit viel Charme zu überzeugen. Ein neuer Look, der sich definitiv sehen lassen darf und hoffentlich beibehalten und noch etwas feinjustiert wird.

Musik mit Charme

Wirklich überzeugen konnte mich vor allem die Musik im Spiel, welche stark an dem originalen Soundtrack angelegt ist, dabei aber weitaus dezenter gehalten wurde und angenehm jede Sequenz unterstützt, aber auch nichts von ihrem alten Flair einbüßen musste. Einzig und allein der Musikabschnitt für den Kampf, welcher auch beim Fangen von Pokémon erscheint, wurde auf dauer ziemlich anstrengend und ich hätte mir gewünscht, das es dort etwas Abwechslung gegeben hätte. Sonst konnte der Soundtrack im gesamten Spiel auch qualitativ wirklich vollkommen überzeugen.

Fazit

Pokémon: Let´s Go, Evoli! ist definitiv empfehlenswert. Natürlich hat die Steuerung ihre Schwächen, vor allem was den nicht verwendbaren Pro Controller angeht, und auch die Animationen dürften etwas flüssiger sein. Doch im Gesamten kann das Spiel wirklich überzeugen. Das Bild ist scharf, farbenfroh, wirkt besonders in Wäldern sehr atmosphärisch und hat einen überaus nostalgischen Charme. Vereint mit einem leichten neuen Look, wirkt das Spiel nur noch einladender und findet optisch genau die richtige Mischung, die zu überzeugen weiß. Die musikalische Untermalung ist stets angenehm und erhält trotzdem den alten Flair. Hinzu kommen einige Vorteile, wie die Verknüpfung mit Pokémon Go via Handy um Pokémon zu übertragen und die Möglichkeit, Pokémon in der Alola-Form sowie Shiny-Varianten zu erhalten. Des Weiteren hat man bereits die Möglichkeit, das erste Pokémon der achten Generation, Meltan, zu fangen und zu verwenden.

Fazit zu Pokémon: Let´s Go, Pikachu!

Wie John schon im Fazit erwähnt hat, ist die Steuerung nicht perfekt – an sich besteht nur die Möglichkeit, stehen zu bleiben oder zu rennen. Positiv hervorzuheben sind allerdings die hübschen Zwischensequenzen, die mich immer wieder beeindruckt haben. Man hätte es sich anfangs nicht denken können, dass so ein Spiel mich zu fesseln vermag. Des Weiteren finde ich Pokémon: Let´s Go, Pikachu! für Neueinsteiger gut geeignet, denn von Anfang an werden alle Tipps und Theorien Schritt für Schritt erklärt. Das neue Fangsystem finde ich persönlich, abgesehen vom ungenauen und verzögertem Wurf, super. Und auch diejenigen, die bisher nur durch Pokémon Go mit dem Franchise in Berührung gekommen sind, dürfte dieses Spiel ansprechen. Summa summarum hat mir Pokémon: Let´s Go, Pikachu! gefallen und ich würde es jedem Pokémon-Fan, bei dem nostalgische Gefühle geweckt werden, und all jene, die noch Fans werden wollen, wärmstens empfehlen. Melanie Marker

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Kurzfazit

Trotz kleiner Kinderkrankheiten bei der Steuerung und einer leichten Schwäche bei den Animationen kann Pokémon: Let´s Go, Evoli! und Let´s Go, Pikachu! wirklich mehr als nur überzeugen. Ein wirklich gelungenes erstes Pokémon-Spiel für die Nintendo Switch.

Bilder und Trailer:
©2018 – Nintendo of Europe GmbH

Pro

  • optisch sehr überzeugend
  • Soundtrack erhält alten Flair

Contra

  • mäßige Steuerung
  • Bild nicht immer flüssig
7.0
10
Story/Umfang:
Gameplay:
Grafik:
Soundtrack:
Themen:
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