Review: Planetarian: Storyteller of the Stars + OVA Snow Globe

12. Juni 2022,   
Autor: John Viktor Schwab

Planetarian: Storyteller of the Stars führt uns in die Welt von Kuzuya. Eine Welt, die unserer nicht mehr gleicht und in der die Menschheit kurz vor Ihrer Ausrottung steht. Doch auch in diesen dunklen Zeiten gibt es etwas, dass die Menschen wieder träumen lässt. Der Anime erschien in Japan bereits 2016, gefolgt von der OVA Snow Globe im Jahr 2021. KSM Anime sicherte sich die Lizenz zu dieser ergreifenden Geschichte und brachte beides zusammen am 17. März 2022 auf DVD und Blu-ray. John Schwab

ACHTUNG: Jegliche Aussagen in diesem Review reflektieren lediglich die persönliche Meinung des Autors und nicht (!) die von PattoTV und seiner Partner.


Wie wäre es mit einem Besuch im Planetarium?

Wir befinden uns in ferner Zukunft. Nachdem sich die Menschheit durch einen biologischen und nuklearen Krieg beinahe selbst ausgelöscht hat, ist die Erde nur noch ein Schatten ihrer selbst. Doch an Yumemi scheint all dies einfach so vorbeigegangen zu sein, denn sie ist ein hochentwickelter Seviceroboter und seit Ewigkeiten im Dienst. Zu ihren Aufgaben zählen seither, Besucher in ihr Planetarium einzuladen und ihnen ihre Show zu präsentieren. Bedauerlicherweise sind diese Zeiten längst vorbei, den jene Menschen, die es noch gibt, leben weit verstreut außerhalb der Städte. Yumemi jedoch, steht bis heute am Eingang des Planetariums, wo sie Tag für Tag darauf wartet, begeisterte Kundschaft willkommen zu heißen.

Und an diesem Punkt beginnt Kuzuyas Geschichte. Er ist ein einfacher Plünderer und zieht wie ein Nomade stetig von Ort zu Ort. Heute ist er kaum noch das, was er einst gewesen ist. Er ist ein alter Mann und kann sich kaum noch auf den Beinen halten. Als er in einem Schneesturm versucht vollgepackt das nächste Dorf zu erreichen, bremst ihn sein Körper aus und er wird unter einer Schneedecke begraben. Zu seinem Glück finden ihn drei junge Kinder, die den Regeln zum Trotz auch außerhalb der Dorfgrenzen unterwegs sind. Sie geben ihren Eltern Bescheid, die zwar skeptisch, aber hilfsbereit sind. So erholt sich Kuzuya schnell und fasst sogleich einen Entschluss.

Er möchte sein Wissen weitergeben und seine Geschichte erzählen. Eine mitreißende und packende Geschichte, die erzählt wie er auf die Roboterdame Yumemi traf, und wie diese sein ganzes Leben verändert hat. Zwei Dinge sind ihm nun bewusst geworden: Die Kinder dieses Dorfes sind unglaublich wissbegierig und er selbst hat nicht mehr viel Zeit, bevor er von der Bildfläche dieser Welt verschwinden wird. Zudem ist er ein Mensch der Sterne und dieses Wissen damit von hohem Wert.

Bild und Animation

Planetarian: Storyteller of the Stars kam am 3. September 2016 in die japanischen Lichtspielhäuser, gefolgt von der dazugehörigen OVA-Episode Snow Globe im Jahre 2021. Während der Anime-Film auf der Visual Novel Planetarian: The Reverie of a Little Planet basiert, bedient sich Snow Globe der gleichnamigen Visual Novel, die Key anlässlich des 15. Jubiläums der Planetarian-Reihe umsetzte.

Der rund 117-minütige Film entstand unter der Regie von Naokatsu Tsuda im Studio David Production und die OVA mit einer Laufzeit von knapp 25 Minuten im Studio Okuruto Noboru, wobei Jin Tamamura die Regie führte. KSM Anime sicherte sich hierzulande die Rechte und brachte beides zusammen am 17. März 2022 auf DVD und Blu-ray in den Handel.

Optisch ist Planetarian ansprechend, während teilweise sein Alter anzumerken ist. Jedoch fällt dies im Gesamtbild kaum auf und insbesondere bei der OVA-Episode wird die visuelle Umsetzung gerecht an die des Films angepasst. In beiden Fällen sticht das Charakterdesign des Hauptcharakters Yumemi deutlich hervor, wobei die anderen Charaktere hingegen optisch etwas plumper wirken. Negativ sind mir in beiden Fällen die Laufanimationen aufgefallen, die anstatt markant sehr starr und unnatürlich erscheinen. Durch die überwiegenden Closeups und Standbilder fehlt dem Bild zudem jegliche Dynamik, die ich sehr vermisse.

Dafür ist der Rest des Bildes sehr harmonisch, die Animationen sind fast durchgehend flüssig und die Farben gut ausbalanciert. Wird die gegenwärtige Welt oder eine Szene ohne Yumemi gezeigt, ist das Bild dunkel und entsättigt. Regelrecht pulsierende Farben werden hingegen für die Welt in ihrem ursprünglichen Antlitz verwendet, die für ein aufregendes Bild sorgen. Letztendlich hat mir der Look der OVA-Episode mit dessen Animation am besten gefallen.

Deutsche Umsetzung und Musik

Für die Produktion der deutschen Synchronisation setzte KSM Anime auf das Studio G&G Tonstudios in Kaarst. Dabei verfasste Sebastian Hollmann sowohl das Dialogbuch und übernahm zudem ebenso die Dialogregie.

Die deutsche Synchronisation ist mir direkt positiv aufgefallen. Als Sprecherin sticht Christina-Ann Zalamea von Anfang an hervor. Im Film und der dazugehörigen OVA leiht sie Yumemi Hoshino, der kleinen Androidin, ihre Stimme und überzeugt damit auf ganzer Linie. Sie gibt Yumemi viel Persönlichkeit, Charakter und Charme, wobei ihre Stimme wunderbar zu diesem unbeholfenen und zerbrechlich wirkenden Charakter passt. So wird aus dem Roboter, der eigentlich recht gefühllos dargestellt wird, ein liebenswerter und interessanter Charakter.

Ebenso gelingt es David Schulze, seinen anfangs sehr distanzierten Charakter Kuzuya, authentisch zu präsentieren. Die Stimmen sind klar, räumlich gut zu erkennen und die Vertonung insgesamt hochwertig. Mindestens genauso gut ist hier aber auch die japanische Originalvertonung, die auf der Disc enthalten ist und jedem ebenfalls ans Herz legen kann.

Die Musik ist gut gewählt, passend gesetzt und untermalt  die Szenen gekonnt. Das ist sowohl im Film als auch in der OVA der Fall. Mit Bravour werden größere und wichtige Momente hervorgehoben, während kleinere Szenen nicht mit zu viel Musik überladen sind. Umgebungsgeräusche wirken realistisch und erschaffen ein insgesamt harmonisches Klangbild, die den Anime von Anfang bis Ende stehts gut begleitet.

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Fazit

Planetarian: Storyteller of the Stars ist eine kleine herzergreifende Geschichte, die den Charakter Yumemi in den Vordergrund stellt. Sowohl der Film als auch die OVA Snow Globe bieten eine ansprechende und überzeugende Vertonung. Hier kann ich sowohl die deutsche Synchronisation wie auch OmU-Fassung empfehlen, da in beiden Fällen die Charaktere gut dargestellt werden.

Optisch sind beide Werke aufeinander abgestimmt, wobei man dem ersten Titel mittlerweile leichte Spuren des Alterns ansehen kann. Besonders positiv aufgefallen ist jeweils das niedliche und aufwendige Charakterdesign von Yumemi, dass sich aber etwas zu stark im Kontrast zu den restlichen Charakteren befindet.

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Hinzu kommt, dass man viele Closeups und Standbilder verwendet. Hintergrund dafür ist die schlechte Darstellung von Bewegungen, die nicht natürlich und flüssig sind. Dafür wirkt das Bild aber insgesamt sehr ansprechend und kann vor allem bei der OVA mit kräftigen Farben punkten und zeigt mit der gut abgestimmten Musik ein harmonisches Gesamtbild.

Zum Ende hat mir die OVA-Episode aber besser gefallen als der Film. Das liegt unter anderem daran, dass der Film zu viel an Zeit benötigt, um Spannung aufzubauen, die wiederum ruckartig endet. Im Gegensatz dazu arbeitet die OVA sehr zielgerichtet. Außerdem bietet die OVA eine verbesserte Animation und ein detaillierteres sowie farblich ansprechenderes Bild.

Kurzfazit

Mit einem gelungenen Bild zeigen Planetarian: Storyteller of the Stars und die dazugehörige OVA Snow Globe eine berührende Geschichte über zwei Leben, die nicht unterschiedlicher sein könnten und dennoch auf ewig miteinander verbunden sein werden.

Bilder: © VisualArt’s/Key/planetarian project

Pro

  • Charakterdesign des Androiden
  • Deutsche Synchronisation
  • Allgemeiner Lool

Contra

  • Bewegungsanimation unausgereift
  • Story endet zu abrupt
8.0
10
Story:
Bild und Animation:
Deutsche Umsetzung:
Musik:
Themen:
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