Würdet ihr ein außerirdisches Lebewesen in eurer Hand hausen lassen? Eine Geschichte über parasitäre Aliens, die sich in Menschen einnisten, erzählt die Anime-Serie Parasyte – The Maxim (OT: Kiseijuu: Sei no Kakuritsu). Vor Kurzem hat der Anime-Publisher KAZÈ Anime das erste Volume zur ersten Staffel der Serie auf DVD und Blu-ray veröffentlicht; gleichzeitig erscheint wöchentlich eine neue Folge auf Anime on Demand. Die Serie kam bei den Horror-Fans sehr gut an, weshalb auch wir uns trauten, das erste Volume anzusehen! Patrick Snir
Meine Hand ist ein Alien!
Sehr seltsame Parasiten unbekannter Herkunft erscheinen plötzlich auf der Erde und dringen sowohl in Menschen als auch in Tiere ein, graben sich tief ins Gehirn und übernehmen daraufhin die Kontrolle der Körper und können ihre Wirte auch nach Belieben umformen. Eines Nachts, als der 17-jährige Shin’ichi Izumi in seinem Zimmer seltsame Geräusche wahrnimmt, drohte sein Körper auch von solch einem Parasiten übernommen zu werden. Doch er konnte verhindern, dass der Parasit nicht sein Gehirn erreicht – auf der anderen Seite kam er aber nicht mehr aus dem Körper des 17-jährigen heraus. Shin’ichi hielt das alles für einen Albtraum und legte sich wieder ins Bett. Bis vor dem Frühstück hat er sich noch damit abgefunden, dass es ein Traum war, jedoch musste er schnell feststellen, dass seine linke Hand nun sprechen kann und sich selbstständig macht. Seine Hand, beziehungsweise der Parasit, den er Migi nennt, erklärte Shin’ichi was vorgefallen ist und mit welcher Spezies er es zu tun hat. Migi ist ab sofort ein Teil von ihm, wenn er stirbt, stirbt Migi auch. Somit müssen sie zusammenarbeiten, um zum einen die Menschheit vor den Parasiten zu retten und zum anderen nicht selbst erledigt zu werden.
Eine blutige Zusammenarbeit
Damit beide überleben können, müssen sie koexistieren und aufeinander aufpassen. Hierfür muss sich Migi immer unkenntlich machen, wenn Shin’ichi mit einem Mitschüler oder seinen Eltern redet, damit die nichts erfahren. Migi, sowie die anderen Parasiten, haben die Fähigkeit, seine Artgenossen in einem Umkreis von 300 Metern aufzuspüren. Diejenigen, die erfolgreich ins Gehirn der Menschen oder Tiere eingenistet haben, ernähren sich, in dem sie ihre Wirte töten. So entsteht eine grausame Mordserie, die großes öffentliches Aufsehen verursacht. Versucht ein Parasit Shin’ichi zu töten, so muss Migi schnellstmöglich eingreifen, damit das Leben beider nicht mehr in Gefahr ist. Eine besondere Ermittlungseinheit wird eingesetzt und Shin’ichi macht sich Sorgen, dass es seine Eltern oder Mitschüler treffen könnte. Vor allem um Satomi Murano, in die er sich verliebt hat, sorgt er sich. Doch auch sie und seine Eltern bemerken, dass Shin’ichi sich verändert hat, mit ihnen aber nicht darüber sprechen will.
Bild und Animation
Erstmalig erschien die 24-teilige Anime-Serie, die auf den gleichnamigen Manga des Autors Hitoshi Iwaaki basiert und vom Animationsstudio MADHOUSE (unter anderem Death Note, Overlord oder No Game No Life) adaptiert wurde, im Oktober 2014 und dauerte bis März 2015 an; lief sowohl im japanischen TV als auch als Simulcast bei Crunchyroll. Erst am 01. Juni dieses Jahres veröffentlichte das Berliner Anime-Label KAZÉ Anime das erste Volume mit den ersten sechs Episoden des Animes.
Die visuelle Darstellung des Animes ist durchaus gelungen, denn jeder Horror- und/oder Madhouse-Fan wird sich von Anfang an wohl fühlen. Das Bild an sich hat man grandios umgesetzt und auch das Charakterdesign muss man positiv hervorheben, auch wenn einige Charaktere in der Entwicklung vom Menschen zum menschen-fressenden Monster kurios wirken. Nichtsdestoweniger hat man bei den gut animierten Kampfszenen nicht an Blut gespart, was jeden Horror-Fan erfreuen wird. Somit kann man in puncto “Bild und Animation” nicht meckern.
Deutsche Umsetzung und Musik
Die Synchronisationsarbeiten für den Anime Parasyte – The Maxim fanden im Berliner Oxygen Sound Studios statt, wobei René Dawn-Claude die Dialogregie übernahm. Mit insgesamt 15 Sprechrollen hat man die Serie vernünftig betont.
Besonders gut gefiel mit die deutsche Umsetzung von Migi, der von Cathlen Gawlich betont wurde. Die Stimme passte zum “Parasiten” und übermittelt dem Zuschauer ein realistisches Bild von Migi. Doch auch Shin’ichi, gesprochen von Julian Tennstedt, oder Satomi, Lydia Morgenstern, haben meiner Meinung nach eine passende Stimme zugeteilt bekommen. Demnach kann man dem Synchronisationsstudio und den Synchronsprechern ein besonders großes Lob aussprechen. Bei der musikalischen Untermalung sieht es ganz ähnlich aus: Die jeweiligen OSTs haben die Geschichte schön untermalt, wobei mir tatsächlich an manchen Szenen die Musik sehr penetrant vorkam.
Fazit
Bevor wir das erste Volume mit den ersten sechs Episoden von Parasyte – The Maxim erhalten haben, habe ich den Anime noch nie gesehen. Ich habe nur von den ein oder anderen Leuten vernommen, dass es ein sehenswerter Horror-Anime mit einer überwiegend guten Geschichte sei. Doch nach der ersten Folge hat mich der Anime einigermaßen überzeugt und wollte auf jeden Fall mehr sehen. Leider gibt es Szenen, die wie ein Filler wirken und die eigentliche Geschichte sich eher im Hintergrund befindet. Nichtsdestoweniger schafft man es, den Zuschauer zu unterhalten – egal ob mit Humor oder kitschiger Romantik. Die Bilder waren sehenswert und die Animationen waren besonders in den Kampfszenen gut zu beobachten. Die deutsche Umsetzung war annehmbar, die musikalische Untermalung gibt den Episoden den letzten Schliff, auch wenn einige Musikstücke aufdringlich wirken. Ich bin gespannt, wie die Geschicht fortgeführt wird und freue mich schon sehr auf das zweite Volume von Parasyte – The Maxim.
Kurzfazit:
Parasyte – The Maxim – Volume 1 kann besonders mit seiner fesselnden Story überzeugen. Darüber hinaus haben das Bild und die Animation, die deutsche Umsetzung und die Musik einen positiven Eindruck hinterlassen.
ACHTUNG: Jegliche Aussagen in diesem Review reflektieren lediglich die persönliche Meinung des Autors und nicht (!) die von PattoTV und seiner Partner.
Cathlen Gawlich -
Die Stimme vonCathlen Gawlich wurde nicht gepitcht! Sie kann so sprechen