Review: Girls’ Last Tour – Volume 1 [Blu-ray]

4. Januar 2019,   
Autor: John Viktor Schwab

Ein Krieg ist nie schön und doch ist es immer wieder Thema in unserer Gesellschaft. Doch diese Thematik mit Hilfe von Bildern zu behandeln und dem Zuschauer nahezubringen ist eine Kunst für sich. Girls’ Last Tour (Jap. Shoujo Shuumatsu Ryokou) ist ein Anime des Genres Abenteuer aus dem Hause White Fox und behandelt thematisch die Nachkriegszeit. Das erste Volume, mit den ersten vier Episoden, erschien am 30.11.2018 beim Anime-Label Universum Anime. John Viktor Schwab

ACHTUNG: Jegliche Aussagen in diesem Review reflektieren lediglich die persönliche Meinung des Autors und nicht (!) die von PattoTV und seiner Partner.


Ohne Ziel

Die beiden Freundinnen Chito und Yuuri kennen sich schon seit der Kindheit. Nach dem Krieg blieb ihnen nichts außer ihrer Freundschaft. Gemeinsam fahren sie mit ihrem Kettenkrad, ähnlich verloren wie die Welt vor ihnen, durch diese. Ein festes Ziel verfolgen die beiden nicht wirklich. Zusammen suchen sie nach den letzten Nahrungsmitteln, die der Krieg ihnen noch gelassen hat. Dabei irren sie manchmal tagelang ziellos umher und hoffen, nicht zu verhungern. Ihre täglichen Mahlzeiten setzten sich dabei aus Dosennahrung oder Essensrationen in Form von gepressten Riegeln zusammen. Immer mit der Frage im Hinterkopf, ob sie denn wirklich die letzten Überlebenden sind.

Endlose Dunkelheit

Seit Tagen schon fahren Chito und Yuuri in der Dunkelheit umher, nachdem sie sich dazu entschieden hatten, diese seltsame Höhle zu inspizieren. Keiner der beiden hätte gedacht, das es so lange dauern würde, einen Ausgang zu finden. Wenigstens hat das Kettenrad eine Lampe und so sehen die beiden, wohin sie fahren. Doch wirklich orientieren können sie sich in dem totalem Wirrwarr aus Rohren und verwinkelten Wegen nicht. Als ob das alleine nicht schon schlimm genug wäre, denkt Yuuri, während Chito am Steuer sitzt, immer nur an Essen und Schlafen und auch während des Schlafens denkt sie nur an Essen. So kommt es, dass Yuuri beinahe Chios Hand im Schlaf verschlungen hätte. Doch wie das Schicksal es will, bringt sie das voran, denn durch die durch Speichel triefende Hand bemerkt Chito etwas … einen Windzug.

Bild und Animationen

Das Studio White Fox adaptierte Girls’ Last Tour basierend auf dem gleichnamigen Manga, geschrieben von Tsukumizu.Das Animationsstudio  ist unter anderem bekannt für Animes wie Steins;Gate oder Re:ZERO. Im japanischen TV wurde der Anime erst im letzten Jahr, vom 02. Oktober bis zum 22. Dezember 2017 ausgestrahlt und schon dieses Jahr, am 30. November 2018, wurde das erste Volume der zwölfteiligen Anime-Serie durch das Anime-Label Universum Anime auf Blu-ray und DVD veröffentlicht.

Bild und Animation sind in diesem Anime hervorragend gelungen. Das Bild ist stimmig, die Animationen flüssig und das Charakterdesign wirklich ausgesprochen gut und niedlich. Die Farben harmonieren stets gut miteinander und sind im Gesamten etwas gräulicher gehalten, wobei die Sättigung in speziellen Situationen passend angehoben wird. Ein wirklich angenehmes und schmeichelndes Gesamtbild, welches auf ganzer Linie überzeugen kann.

Deutsche Umsetzung und Musik

Für die deutsche Umsetzung der zwölfteiligen Anime-Serie wurde das Synchronstudio Kölnsynchron beauftragt. Daniel Käser führte dabei sowohl Dialogbuch als auch Dialogregie. Das gesamte Team lieferte eine durchgehend gelungene Synchronisation.

Chito und Yuuri, gesprochen von Leonie Landa und Katrin Heß, konnten mit Ausdruck und stimmlicher Affinität wirklich vollkommen überzeugen. Dabei wird der Anime immer wieder durch einen signifikanten, wirklich angenehmen und passenden Soundtrack untermalt. Neben diesem finden auch immer wieder kleinere Musikstücke, die ebenso angenehm sind, ihren Weg in verschiedene Szenen und Situationen. Diese werden dabei wirklich stimmig unterstützt und vertiefen das Erzählte und Gezeigte noch einmal mehr. Abgerundet wird das Ganze dann von dem wertigen und passenden Opening und Ending. Eine besonders gelungene musikalische Untermalung, welche von der guten Synchronisation noch einmal abgerundet wird. Natürlich hat jeder, dem die deutsche Synchronisation nicht zusagt, auch die Möglichkeit, sich den Anime in der Originalfassung mit deutschem Untertitel anzuhören.

Fazit

Girls’ Last Tour – Volume 1 kann ohne Frage auf ganzer Linie überzeugen. Das Bild ist stimmig, das Charakterdesign niedlich und wertig, die Story überzeugend und interessant, der Soundtrack großartig und die deutsche Synchronisation hochwertig. Das Bild weiß harmonisch zu überzeugen und fesselt den Zuschauer zusammen mit dem Soundtrack förmlich an den Bildschirm. Dabei ist die Thematisierung der Nachkriegszeit gelungen und zeigt auf eine schöne und dennoch herzzerreißende Art und Weise, wie das Leben danach für Menschen, die den Krieg nicht miterlebt haben und ganz auf sich allein gestellt waren, weitergeht. Dabei wird diese kindliche, unerfahrene und unschuldige Art der beiden Hauptcharaktere besonders gut dargestellt. Ein durchwegs gelungenes erstes Volume.

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Kurzfazit

Girls’ Last Tour – Volume 1 ist in jeder Hinsicht gut gelungen und überzeugend. Synchronisation, Soundtrack und Bild harmonieren außerordentlich gut zusammen. Definitiv ein empfehlenswertes erstes Volume.

Bilder und Trailer:
©TSUKUMIZU, SHINCHOSHA, GIRLS LAST TOUR PARTNERS

Pro

  • stimmiges Bild
  • schönes Charakterdesign
  • großartiger Soundtrack

Contra

10
10
Story:
Bild und Animation:
Deutsche Umsetzung:
Musik:
Themen:

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