Review: Gintama – Volume 1 [Blu-ray]

10. Juli 2017,   
Autor: Patrick Snir

Nach den Veröffentlichungen der Filmversionen von Gintama, veröffentlicht KSM Anime nun endlich das erste Volume der ersten Staffel des Animes. Dieses fokussiert sich besonders auf die Vorgeschichte der Charaktere und auf die Einleitung in die noch über 200 folgenden Episoden, die der Anime hat. Ich durfte mir die ersten 13 Folgen zu Gemüte führen und werde euch nun meine Meinung darlegen. Jonas Liedtke

Veränderung des Lebens

Das Land der Samurai, wie es früher genannt wurde, ist Geschichte! Seitdem Außerirdische, namens Amanto, die Erde bevölkert haben ist nichts mehr so, wie es vorher war. Die heroischen Samurai, die von jedem Kind geliebt wurden, sind aufgrund eines Schwertverbotes verschwunden. Am blauen Himmel, in den die Samurai früher noch voller Hoffnung geblickt haben, befinden sich nun fremde Schiffe der Amanto. Nur noch vereinzelt gibt es Dojos, die sich noch weiterhin halten konnten.

Die Alles Agentur

Aber das interessiert den jungen Mann Gintoki Sakata herzlich wenig. Dieser lebt weiterhin nach seinen Samurai-Idealen und zieht zusammen mit seinem Holzschwert durch die Straßen von Edo. Von frischer Luft und Liebe kann man sich dennoch nicht ernähren. Somit gründet Gin-san die Alles-Agentur, in der er, wie der Name schon sagt, alles Mögliche erledigt  – für entsprechende Preise. Diese Agentur betreibt er zusammen mit zwei Freunden: Zum einen Shinpachi, einem Kellner, den Gin nach einem Missgeschick vor den Amanto gerettet hat, zum anderen noch die von einem anderen Planet stammende Kagura, welche zu einem starken und gefürchteten Kriegervolk gehört.

Zusammen bilden sie ein starkes Trio, das sich jeglicher Arbeit annimmt, um sich über Wasser zu halten, egal wie schwierig oder gefährlich jene ist. Besonder darauf, dass sie ihre Idealvorstellungen weiter ausleben können, legen sie wert.

Animation und Bild

Gintama basiert auf der gleichnamigen Manga-Serie von Hideaki Sorachi und wurde von Studio Sunrise 2006 animiert. Dieses Studio ist bekannt für Animes wie Inuyasha, Cowboy Bebop, Code Geass und das Gundam Franchise. Die Blu-ray-Version wird in 1080p ausgeliefert und ist, wie zu der Zeit üblich, im 4:3 Format mit schwarzen Rändern.

Die Animation ist für 2006er Verhältnisse vollkommen in Ordnung. Diese passt auch wundervoll zum generellen Artstyle von Gintama, da es eher einen lockeren und witzigen Eindruck machen soll. Leider wurde der Hintergrund oft nicht animiert. Es ist schade, dass der Anime erst so spät in Deutschland erschienen ist, da man ihm das Alter ansieht. Dennoch ist das Bild meiner Meinung nach sehr rund und passend. Die Farben sind ansprechend eingesetzt und wirken wirklich gut.

Deutsche Umsetzung und Musik

Wie auch schon bei den Filmen, übernahm  DMT – Digital Media Technologie GmbH in Hamburg – die deutsche Umsetzung von Gintama. Das Dialogbuch wurde von Peer Pfeifer geschrieben, wohingegen Kerstin Draeger die Dialogregie führte.

Zum Anfang schonmal einen großen Respekt an die, die diese deutsche Übersetzung erstellt haben, da es sehr schwierig ist, den Humor und die vielen Witze ins Deutsche zu übertragen und dabei nicht die Hälfte auf der Strecke zu lassen. Wenn das einmal nicht möglich war, wurde auf erklärende Untertitel zurückgegriffen. Die Musik steht nicht im Vordergrund, sondern ist unauffällig-atmosphärisch, ist aber dennoch sehr gelungen.

Die deutsche Besetzung der Synchronisation ist ebenfalls sehr gut. Besonders die Auswahl der drei Hauptcharaktere hat mir wirklich gut gefallen. Selbst die seltener vorkommenden Charaktere waren auf einem hohen Niveau. Passend wurden Jacob Weigert als Gintoki, Kaya Marie Möller als Kagura und Tilman Borck als Shinpachi besetzt, alle konnten mit ihren Stimmen die Charaktere hervorragend widerspiegeln. Wer aber dennoch die japanische Synchronisation bevorzugt, kann diese mit deutschen Untertiteln ansehen.

Fazit

Die außerirdische Rasse der Amanto hat die Erde erobert und die Samurai des feudalen Japan werden als Maßnahme zur Friedenssicherung entwaffnet. Fortan werden sie mit Missachtung gestraft und müssen sich ihren Lebensunterhalt auf andere Weise verdienen. So auch der Tausendsassa Gintoki Sakata, der kurzerhand die “Alles-Agentur” gründet und für Geld fast alle Aufträge annimmt. Durch verschiedene Zufälle treten auch der Kellner Shinpachi und die Außerirdische Kagura der “Alles-Agentur” bei. Während ihrer verschiedenen Aufträge kommt es immer wieder zu haarsträubenden, urkomischen Zusammenstößen mit den unterschiedlichsten Personen.

Mir hat das erste Volume der ersten Staffel von Gintama wirklich sehr gefallen. Besonders überzeugt hat mich der wundervolle Humor, der überall und so gut wie immer zu finden war. Die deutsche Umsetzung war ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau und konnte trotz Übersetzungschwierigkeiten alles ziemlich gut übertragen. Dadurch, dass nur die ersten 13 Folgen in der Box sind, passiert leider in der Handlung noch nicht sehr viel, das wird sich aber in Zukunft wohl noch verbessern. Der einzige negativ Punkt, für den aber der Anime an sich nichts kann, ist die späte Lokalisierung in Deutschland, was den Anime sehr altbacken wirken lässt. Für mich persönlich ist das kein Problem, aber es kann teilweise sehr stören. Ich kann die Box jedem empfehlen, der einen angenehmen Anime mit lockeren Sprüchen und tollem Humor für zwischendurch haben will.

Des Weiteren bedanken wir uns bei KSM Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.

Bilder und Trailer:
© HIDEAKI SORACHI/SHUEISHA • TV TOKYO • DENTSU • BNP
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