Review: Chrono Crusade – Gesamtausgabe [Blu-ray]

10. Dezember 2017,   
Autor: Patrick Snir

Der 24-teilige Horror-Comedy-Anime Chrono Crusade startete im November 2003 im japanischen TV und endete schließlich im Juni des darauffolgenden Jahres. Das Animationsstudio Gonzo K.K adaptierte den Anime vom gleichnamigen Manga. Der Anime erschien in Deutschland am 29. September unter dem Publisher Nipponart in einer Blu-Ray-Fassung. Wie mir der Anime gefallen hat, erfahrt ihr in dieser Review. John Viktor Schwab

Licht im Dunkeln

Rosette Christopher und ihr Bruder Joshua Christopher wachsen aufgrund des Ablebens ihrer Eltern zusammen in einem Waisenhaus auf. Joshua, der schon von Geburt an mit göttlichen Gaben gesegnet wurde, ist in der Lage, andere Menschen zu heilen, wodurch seine eigene Gesundheit jedoch sehr in Mitleidenschaft gezogen wird. Rosette ist ihm dabei jedoch eine große Stütze und gibt immer ihr Bestes, um Joshua zu helfen und ihn zu pflegen. Bei einem Ausflug treffen die beiden auf den Sünder Chrono, welcher sich als Teufel zu verstehen gibt. Allerdings lassen sie sich nicht von seiner wahren Identität abschrecken und die Drei werden sehr gute Freunde und haben gemeinsam viel Spaß. Joshua, dem es jedoch von Tag zu Tag schlechter geht, stimmt in der Hoffnung auf Heilung zu, mit dem Pater des Magdalena-Ordens das Waisenhaus zu verlassen. Doch noch bevor dies überhaupt geschehen kann, offenbart sich ein weiterer Sünder namens Aeon vor ihm und bietet ihm seine Hilfe an. Dabei nutzt Aeon Chronos Hörner, welcher sich dieser entledigt hatte, um frei zu sein. Als sie sich aber auf Joshuas befinden, geschieht das Unfassbare:  Sie lassen die Zeit einfrieren. Chrono und Rosette versuchen, Joshua zu Hilfe zu eilen, wobei Chrono jedoch einen Teil seiner Lebensenergie verbraucht, welche normalerweise über dessen Hörner reguliert werden würde, was nun nicht mehr möglich ist. Geschwächt ist es Chrono nicht möglich, einzugreifen und Rosette kann ebenfalls nichts ausrichten. Um Chrono zu helfen und in der Hoffnung Joshua retten zu können, schließt Rosette einen Vertrag mit Chrono, wodurch sie ihm einen Teil ihrer Lebensenergie gibt und verschreibt sich dem Magdalena-Orden, welcher es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Menschen vor Monstern und Dämonen zu beschützen.  

Hoffnung

Während eines Informationsaustauschs an einem Bahnhof kommt es zum Überraschungsangriff durch einen Dämon. Pater Remington wird dabei genötigt, Rosette anzurufen und sie somit in eine Falle zu locken. Doch der Plan geht schief und Rosette schafft es, mit Hilfe von Chrono und Azmaria Hendric, ein Apostel Gottes, den Dämon zu überlisten und der Situation unversehrt zu entkommen. Während des Kampfes jedoch stellte sich heraus, dass der Dämon etwas über Rosettes Bruder Joshua zu wissen schien und diese zu ihm bringen wollte. Doch warum sollte ein Dämon Rosette helfen wollen und was hat es mit den Informationen auf sich, welche sie erhalten haben?

Bild und Animationen

Adaptiert vom Animationsstudio Gonzo K.K, welches vor allem für das Hellsing-Franchise und den Anime Trinity Blood bekannt ist, basiert der Anime auf dem gleichnamigen Manga, welcher von 1998 bis 2004 in insgesamt acht Ausgaben veröffentlicht wurde. Im japanischen TV wurde die erste Staffel mit insgesamt 24 Folgen von November 2003 bis Juni 2004 ausgestrahlt. Hierzulande wurde der Anime erstmals auf insgesamt sechs Volumes im Jahre 2005 beim Publisher OVA Films veröffentlicht. Nach der Schließung im Jahre 2011 übernahm Nipponart einige Titel des Kataloges – so auch Chrono Crusade.

Optisch entspricht der Anime seiner Zeit, wurde jedoch optisch leider nicht aufgearbeitet, was ziemlich schade ist. Die Szenen wirken im düsteren und dreckigen Stil der 20er Jahre sehr atmosphärisch und sind sehr liebevoll gezeichnet. Die Konturen sind dem Stil entsprechend nicht besonders stark und leicht verwaschen. Die Bilder sind farblich sehr ausgewogen, wobei wichtigen Szenen farblich stark betont werden. Die Animationen sind stets flüssig, das Charakterdesign ist sehr ansprechend und die Gesichter werden bei allen Charakteren immer vollständig gezeichnet, was definitiv positiv hervorzuheben ist.

Synchronisation und Musik

Die Synchronisationsarbeiten fanden im Berliner Synchronstutio TV+Synchron GmbH im Auftrag von Circle of Arts statt. Detlef Klein und Susanne Sandvoss führten hierbei die Dialogregie. An sich war die Wahl gut, da die Synchronstimmen zu den Charakteren gepasst haben und im Ausdruck klar überzeugen konnten. Jedoch gab es leider des Öfteren Tonaussetzer und asynchrone Szenen.

Die deutschen Synchronstimmen passen sehr gut zu den einzelnen Charaktere. Besonders gut gefiel mir dabei die Arbeit von Marie-Luise Schramm, welche der Protagonistin Rosette Christopher ihre Stimme verliehen hat. Die Stimme ist sehr ausdrucksstark und passte vollkommen zum Charakter und verleiht diesem sehr viel Charakterstärke. Auch die Stimme von Hannes Maurer, welcher Chrono seine Stimme gegeben hat, konnte mich vollkommen überzeugen. Man hat deutlich gemerkt, mit wie viel Leidenschaft und Engagement die Synchronsprecher dabei waren. Umso trauriger ist es, dass obwohl die Synchronisation überwiegend lippensynchron ist, es einige Passagen gibt, bei welchen eine kurze Asynchronität vorherrscht. Ebenso schade ist die Tatsache, dass in einigen Szenen Tonaussetzern bemerkbar sind. Alles in allem war die deutsche Synchronisation sehr überzeugend und gab den Charakteren viel Stärke im Ausdruck, jedoch sind die asynchronen Szenen und die Tonaussetzer sehr enttäuschend. Wer kein Freund der deutschen Synchronisation ist, hat die Möglichkeit, die auf der Disc enthaltene OmU-Fassung – japanischer Originalton mit deutschem Untertitel – anzusehen.

Sowohl das Opening als auch das Ending sind sehr ansprechend und passend. Unterstützt wird der Anime immer wieder durch gelegentliche Soundtracks, die dem Werk noch mehr Tiefe im Ausdruck verschaffen.

Fazit

Der Anime konnte in den Punkten Story und Bild überzeugen, auch wenn er leider optisch nicht aufgewertet wurde und somit dem Status der Blu-Ray nicht gerecht wird. Die Bilder sind harmonisch und sehr atmosphärisch und werden durch die Soundtracks wunderbar unterstützt, sodass diese viel Tiefe im Ausdruck gewinnen. Die Story ist überzeugend und die Handlungsstränge sind abwechslungsreich. Der Anime ist actionreich und abwechslungsreich, dabei wirkt er aufrichtig, zeigt viel Tiefe und wird immer wieder durch passend gesetzten Humor unterstützt.  Jedoch verliert der Anime zum Ende hin viel an Spannung und wird ein wenig eintönig, kann sich zum Schluss jedoch wieder fangen. Das Charakterdesign ist gelungen und die Charaktere sind durch die gute deutsche Synchronarbeit sehr ausdrucksstark und ansprechend. Abgeschwächt wird die eigentlich gute Synchronisation leider von den gelegentlichen Tonaussetzern und der Asynchronität. Chrono Crusade kann leider nur anfangs wirklich überzeugen, wirkt dabei aber sehr aufrichtig, herzlich und bekommt den passenden Ausgleich durch viel Action und Humor. Letztendlich ist der Anime zwar gut, leidet jedoch sehr unter den oben genannten Punkten.

Des Weiteren bedanken wir uns bei nipponart Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.

Bilder und Trailer:
© 2003 Gospel
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