Lange mussten Fans der Serie Attack on Titan auf den Deutschland-Release warten, doch nun ist es endlich so weit. Seit dem 28. Oktober 2016 ist auch das erste Volume des Meisterwerks aus dem Hause WIT STUDIO, Inc. in Deutschland erhältlich und hat bestimmt den deutschen Fans einige titanische Kräfte zaubern können. Ich durfte mir das erste Volume von Attack on Titan anschauen und nun für euch bewerten. Patrick Snir
Seid ihr das Essen? Nein, wir sind die Jäger!
Vor über 100 Jahren erschien ein neuer Feind der Menschheit – die Titanen. Sie waren stärker als die Menschen, überwältigend stärker, und die Menschheit war wenig später nahe der Ausrottung, denn jene hatten anscheinend nur ein Ziel: Menschen zu fressen. Die überlebenden Menschen errichteten die drei Mauern Maria, Rose und Sina und erlebten in ihrem Inneren 100 Jahre des Friedens. Doch eines Tages, nach 100 Jahren, traf die Einwohner von Shiganshina ein erneuter Schicksalsschlag. Mit einem ohrenbetäubenden Knall tauchte urplötzlich ein kolossaler Titan auf, der die 50 Meter hohe, massive Mauer durchbricht und das Eindringen weiterer menschenfressenden Titane ermöglichte. Die Einwohner Shiganshinas können kaum ihren Augen trauen, auch die Freunde Eren Jäger, Mikasa Ackermann und Armin Arlert waren beim schrecklichen Geschehen vor Ort.
Während des Eindringens der Titane wurden bereits zahlreiche Menschen nach ein paar Sekunden in den Mund der Titane gestopft und gefressen. Auch Erens Mutter wird von einem Titan direkt vor dessen Augen geschnappt und gefressen. Nach diesem Vorfall hat Eren geschworen, dass er jeden einzelnen Titan auf dieser Welt vernichten und Rache für die gesamte Menschheit üben wird. Da die erste Mauer Maria durchbrochen wurde, wurde die Menschheit zurückgedrängt und musste sich hinter die zweite Mauer, in deren Schutz auch Eren und seine Freunde aufwuchsen, zurückziehen. Fünf Jahre später, als reifer Jugendlicher, tritt er dann in das Militär ein, wie auch seine besten Freunde Mikasa Ackermann und Armin Arlert. Doch leider haben die Bewohner auch hinter der zweiten Mauer nicht lange Zeit zum Ruhen, sondern schon jetzt wartet wieder ein neues Schicksal darauf, geschrieben zu werden …
Bild und Animation
Aus dem Animationsstudio WIT STUDIO stammt die Anime-Adaption des gleichnamigen Mangas. WIT STUDIO ist eines meiner Lieblings-Studios, da mir deren Design – was auch in dem Anime Attack on Titan der Fall ist – mit den schönen Konturen um den Charakteren zusagt. Bekannt ist WIT STUDIO unter anderem für Anime-Adaptionen wie Seraph of the End oder The Rolling Girls.
Der Anime Attack on Titan wurde sehr schön gezeichnet. Wie schon oben erwähnt gefällt mir unter anderem das Charakter-Design sehr gut und auch die Animationen wurden hervorragend gemacht. Des Weiteren die ganzen Effekte, die Titane und auch die Location ist schön gestaltet worden und zwingt einen auf das Bild zu schauen und ist auf keine Art langweilig. Selbstverständlich – wie soll es auch anders sein – sind die Kampfszenen gut ausgearbeitet worden, was man bei den 3D-Manövern gut sehen kann.
Deutsche Umsetzung und Musik
Jetzt gibt es ganz viel zum Erzählen! Die Synchronaufnahmen des Anime Attack on Titan fanden in der Berliner Synchronfirma VSI Synchron statt. Die Dialogregie übernahm René Dawn-Claude. Ich muss sagen, dass ich im Ganzen ziemlich zufrieden war, was ich auch von KAZÈ Anime erwartet habe.
In den Hauptrollen waren zum einen der Synchronsprechen Max Felder als Eren Jäger, Nicole Hannak als Mikasa Ackermann und Christian Zeiger als Armin Arlert. All diese Synchronsprecher in der Hauptrolle haben eine korrekte und saubere Arbeit geleistet. Max Felder hat mich am meisten überrascht – natürlich im positiven Sinne. Seine Szenen in denen er die Reaktionen und Emotionen zeige und auch die Schrei-Szenen haben mir wirklich gefallen und muss auch sagen, dass es knapp die japanische Synchronisation getoppt hat. Aber auch natürlich Nicole Hannak hat Mikasa schön vertont sowie Christian Zeiger seinen Charakter Armin.
In weiteren Rollen waren René Dawn-Claude als Jean Kirschstein, Marios Gavrilis als Reiner Braun, Tim Knauer als Berthold Fubar, Marieke Oeffinger als Annie Leonhardt, Julius Jellinek als Connie Springer, Lina Rabea Mohr als Sasha Braus, Jodie Blank als Christa Renz, Peter Flechtner als Erwin Smith, Florian Halm als Levi Ackermann, Josephine Schmidt als Hanji Zoe, Frank Röth als Grisha Jäger, Melanie Hinze als Carla Jäger, Tim Moeseritz als Hannes, Klaus-Dieter Klebsch als Keith Shadis, Elmar Gutmann als Dot Pixis und Jamie Lee Blank als Anka Rheinberger.
Alles im allen war die deutsche Synchronisation überaus gut und hat hervorragende Qualität zeigen können. Was man eventuell negativ ansprechen kann ist die deutsche Aussprache Erens Namen. Man merkt, dass man dem Originalen sehr nah dran bleiben möchte. Jedoch war dies zu viel des Guten und man hätte es eigentlich nicht so schief betonen müssen. Wer trotzdem kein Freund der deutschen Synchronisation ist, kann sich den Anime im japanischen Originalton mit deutschen Untertitel (OmU) ansehen. Des Weiteren war auch die Musik richtig gut und hat jede Szene gut begleitet und auch emotional getroffen.
Fazit
Im Ganzen war ich mit dem ersten Volume der ersten Staffel Attack on Titan zufrieden. KAZÈ Anime hat eines der beliebtesten Animes mit einer – meiner Meinung nach – guten Synchronisation auch nach Deutschland gebracht. Ein sehr spannender Anime mit einer guten Story kann mich sehr lange unterhalten und bringt mich dazu, den Bildschirm anzustarren. Die Animationen waren wunderschön, die Charaktere gut gezeichnet und auch der Hintergrund beziehungsweise die Location sind schön ausgearbeitet worden. Auch in der deutschen Synchronisation konnte KAZÈ Anime gut punkten, da sie mit Max Felder, Nicole Hannak und Christian Zeiger die Hauptrollen des Animes gut belegt haben und auch die Synchronsprecher selbst eine hervorragende Leistung absolviert haben, obwohl – wie bereits oben erwähnt – ich es ein bisschen Schade finde, dass Erens Name unerwartet ausgesprochen wurde. Auch schade finde ich, dass die Mini-Episoden, die auf der ersten Disk enthalten sind nur im japanischen Originalton mit deutschen Untertitel (OmU) vorliegen und nicht synchronisiert wurden. Des Weiteren finde ich den Verkaufspreis des Animes für einen der gehyptesten Anime-Titel auf Erden ein bisschen zu hoch angelegt. Aber gut, wir wissen ja nicht, welche Kosten KAZÈ zu bestreiten hatte, um uns eine gute Qualität zu liefern. Ich bin sehr gespannt, wie es in den daraufliegenden Volumes aussehen wird und ob die jetzige Qualität übertroffen werden kann.
Des Weiteren bedanken wir uns bei KAZÉ für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
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