Preview: In the Land of Leadale

19. Februar 2022,   
Autor: Patrick Snir

Wir alle wissen mittlerweile, wie ein Isekai-Anime beginnt. Eine Möglichkeit: Jemand stirbt in der Realität und gelangt anschließend in eine (meist) idyllische Fantasy-Welt. Genau so passiert es auch in der neuen Anime-Serie In the Land of Leadale, die seit 5. Januar 2022 bei Crunchyroll im Simulcast läuft. Ein weiterer Isekai also für die Sammlung oder doch etwas Besonderes? Patrick Snir

ACHTUNG: Jegliche Aussagen in diesem PReview reflektieren lediglich die persönliche Meinung des Autors und nicht (!) die von PattoTV und seiner Partner.


Plötzlich im Videospiel erwacht

Das letzte, an das sich Keina Kagami erinnert, ist ihr Aufenthalt in einem japanischen Krankenhaus. Nachdem sie nach einem schicksalhaften Unfall, bei dem ihre Eltern ums Leben kamen, über mehrere Jahre lang an lebenserhaltende Maßnahmen gebunden war, nahm man ihr auch die letztmögliche Freiheit, die sie durch das VRMMORPG Leadale gewann. Eines Tages fällt ihre Lebenserhaltung in Folge eines Stromausfalls aus, woraufhin Keina verstirbt. Zu ihrer großen Überraschung wacht sie plötzlich in der Welt von Leadale, dem Schauplatz jenes Virtual-Reality-Rollenspiels, das sie in der Vergangenheit oft gespielt hat, wieder auf.

Dabei erwacht sie als ihr damals erstellter Avater (die mächtige Hochelfenmagierin Cayna) in einem Gasthaus im Dorf an der Grenze zweier Königreiche, wo sie derzeit zu residieren scheint. Jedoch muss sie allen Übels erfahren, dass im Spiel bereits 200 Jahre vergangen sind, seit sie es das letzte Mal betreten hat. In dieser Zeit haben sich die sieben Länder, die als Grundstein des Spiels fungierten, bekriegt und alles zerstört. Und weil die Kriege so verheerend waren, hat Gott unter den Menschen Anführer bestimmt, die unter vielen Anstrengungen die Länder zu drei Königreiche vereinten. Seither ist jenes Dorf verarmt und nicht mehr so lebendig wie früher. Mit ihrer KI-Unterstützungseinheit Key stürzt sich Keina ins Abenteuer, um alles zu erfahren, was während ihrer Abstinenz passiert ist und um sich an alles von früher zu erinnern.

Bild und Animation

In the Land of Leadale (jap. Leadale no Daichi nite) basiert auf der gleichnamigen Light Novel von Autor Ceez und Illustrator Tenmaso, der seit 5. Januar 2022 seine japanische TV-Premiere feiert und hierzulande bei Crunchyroll im Simulcast läuft. Das Studio MAHO FILM ist für die Anime-Adaption verantwortlich, bei der Takeyuki Yanase die Regie übernimmt und Kazuyuki Fudeyasu das Drehbuch verfasst.

Der Anime präsentiert sich wie viele Isekai-Serien zuvor mit einem farbenfrohen sowie idyllischen Fantasy-Setting, das teils wie ein Ölgemälde wirkt, wenn man den Hintergrund genauer betrachtet. Demnach setzt man eher auf einen kunstvollen, verspielten Look anstatt detailverliebter Akzente, was aber hervorragend zum Anime passt. Das Charakterdesign von Toshihide Matsudate, Eri Kojima und Kaho Deguchi orientiert sich an der Manga-Adaption, die grundsätzlich auch gut ist, aber bei Cayna durch die Vielfalt an Mimik ein wenig übertreibt. Mit derzeit soliden Animationen, die auch bei kurzen Action-Szenen flüssig bleiben, überzeugt die visuelle Darstellung auf ganzer Linie.

Synchronisation und Musik

Crunchyroll zeigt In the Land of Leadale hierzulande derzeit nur im japanischen Originalton mit deutschen Untertiteln. Zum späteren Zeitpunkt folgt auch ein Express Dub mit deutscher Synchronisation.

Der japanische Cast setzt dabei auf eine Mischung von jungen, talentierten und erfahrenen Sprechern, die in Gänze für eine amüsante Unterhaltung sorgen und in ihren Charakteren aufgehen. Allen voran kann Eri Yukimura die sowohl freundliche als auch sadistische Ader von Cayna grandios mit ihrer Stimme personifizieren. Alles in allem ist die japanische Sprachfassung bislang gelungen und die Tonspur lippensynchron.

Die musikalische Untermalung von Komponistin Kujira Yumemi wertet die Handlung mit orchestralen Werken und vielfältigen Soundtracks auf, die ausgewogen und angenehm mit der japanischen Vertonung abgemischt sind. Zudem trägt diese insbesondere auch zu den Humor-Einlagen viel bei. Darüber hinaus gefallen auch das Opening (Happy encount von TRUE) und Ending (Hakoniwa no Kōfuku von Azusa Tadokoro).

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Fazit

In the Land of Leadale scheint sich an dem Konzept vieler vergangener Isekai-Animes zu bedienen, allerdings darf man sich vergessen, dass die originale Light Novel bereits 2010 in Japan startete und zum Urgestein des Genres gehört.

Die Protagonistin Keina Kagami beziehungsweise Cayna ist als eingeschränkte Patientin an lebenserhaltende Maßnahmen gebunden und verstirbt nach Ausfall dieser Maschinen, woraufhin ihr Geist in das VRMMORPG übertragen wird. So kompakt, wie sich die eingangs doch emotionale Handlung erklären lässt, so einfach ist diese nachfolgend gestrickt. Denn die neue Anime-Serie scheint noch kein wirkliches Ziel zu haben, sondern marschiert geradlinig darauf los – in Zusammenspiel mit einem niedlichen Humor. Diese lockere sowie beiläufige Herangehensweise muss sich noch in den kommenden Episoden beweisen. Löblich ist hingegen das Erzähltempo, das ermöglicht in die Tiefe zu gehen und alles Vergangene zu verstehen. Das fällt auch bereits beim Auftakt mit einem klaren Einstieg auf, der keine Fragen offenlässt.

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Definitiv ein Pluspunkt von In the Land of Leadale ist in meinen Augen die visuelle Darstellung. Mit dem künstlerischen, farbenfrohen Setting macht die Serie besonders viel Spaß. Alleinig das Charakterdesign ist noch gewöhnungsbedürftig, wobei die Animation mit üblichen Standards und ausgewogenem CGI-Einfluss flüssig wirkt. Ebenso stark kann sich die japanische Sprachfassung behaupten, die auch von neuen, talentierte Synchronsprechern profitiert.

Auch wenn wir keine actiongeladene Handlung bekommen, erhalten wir eine Anime-Serie mit brillantem Humor und einer simplen, sympathischen  Protagonistin.

Kurzfazit

In the Land of Leadale ist ein amüsanter Isekai-Comedy-Anime, der zwar nicht mit actionreichen und spannenden Szenen wartet, aber als Unterhaltungs-Perle überzeugt.

Bilder: ©2021 Ceez, Tenmaso/KADOWAWA/LeadaleProject

Pro

  • kunstvolle Visualisierung
  • gutes Voice Acting
  • eindrucksvolle Musik
  • brillanter Humor

Contra

  • Handlung bislang noch ohne Ziel
vorläufige
Bewertung:
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