Stellar Blade PS5 review

Review: Stellar Blade [PlayStation 5]

2. August 2024,   
Autor: Pascal Walther

Ich bin Eve. Besagte Eve nimmt die Hauptrolle in dem mit Spannung erwarteten Spiel Stellar Blade von Shift Up ein, das seit dem 26. April 2024 für die PlayStation 5 erhältlich ist. Schon im Vorfeld hat das Science-Fiction-RPG für viel positive und negative Presse gesorgt. Ich habe das Spiel gespielt, um mir selbst ein Bild davon zu machen, ob es die Erwartungen erfüllt. Pascal Walther

Stellar Blade visual

ACHTUNG: Jegliche Aussagen in diesem Review reflektieren lediglich die persönliche Meinung des Autors und nicht (!) die von PattoTV und seiner Partner.


Von Monstern und Menschen

Die Erde in ferner Zukunft. Die Menschheit wurde von einer feindlichen Lebensform, den Naytibas, fast vollständig ausgelöscht. Die Überlebenden haben sich in eine Kolonie im Weltraum geflüchtet. Die Erde selbst ist ein Ödland, das von den Naytibas beherrscht wird.

Doch Mother Sphere, die KI, die über die Kolonie wacht, hat die Erde noch nicht ganz aufgegeben und schickt immer wieder Landetrupps auf den Planeten. Der siebte dieser Trupps ist Eve. Doch noch im Orbit des Planeten werden die Schiffe des Trupps von der Verteidigung der Naytibas fast komplett zerstört. Nur Eve selbst und Tachy, die Kommandantin des Landetrupps, überleben. Allerdings opfert auch Tachy am Ende ihr Leben, um Eve zu retten und lässt sie allein unter den Naytibas zurück.

Stellar Blade

Als sie schon alle Hoffnung aufgegeben hat, wird sie von Adam, einem Überlebenden, gerettet. Die beiden bilden ein ungleiches Team, das sich gegenseitig hilft. Adam braucht eine Hyperzelle, um die letzte verbliebene Kolonie der Menschen, Xion, zu versorgen. Im Gegenzug will Adam Eve zum Alpha Naytiba führen, den sie sucht. Die Partnerschaft beginnt etwas holprig, auch weil Eve immer wieder vermutet, dass Adam etwas verbirgt. Doch mit der Zeit lernen die beiden, als Team zusammenzuarbeiten und schaffen es schließlich, eine Hyperzelle aus Eidos 7, einer verfallenen Großstadt, zu bergen.

Doch die Zelle ist nicht das Einzige, was die beiden finden. In einer Rettungskapsel treffen sie auf Lily, Ingenieurin und letzte Überlebende des fünften Landetrupps. Lily schließt sich den beiden an und gemeinsam fliegen sie nach Xion. Eve ist überrascht, dass es noch so viele Überlebende auf der Erde gibt. Das entspricht nicht dem, was Mother Sphere ihnen erzählt hat. Doch die Bevölkerung, die Eve „Engel“ nennt, ist nicht die einzige Überraschung in Xion. Der Anführer der Stadt, ein Seher namens Orcal, scheint viel mehr über die Naytibas zu wissen, als es zunächst den Anschein hat. Er braucht Eves Hilfe, und während sie für ihn Hyperzellen sucht, kommt sie der Wahrheit über das Schicksal der Menschen, das Wesen der Naytibas und der wahren Natur von Mother Sphere immer näher. Doch genau diese Wahrheit könnte für Eve und vor allem für Lily alles verändern. Werden sie damit umgehen können?

Stellar Blade

Von Naytibas und Dosen

Stellar Blade stellt für mich einen neuen Höhepunkt an Dynamik dar. Die Kämpfe sind meist schnell und trotzdem immer flüssig in der Steuerung. Ziemlich schnell wird klar, dass die Gegner selbst im Story-Modus, der als einfachster Spielmodus beworben wird, keine Fehler verzeihen. Ich selbst bin einige Male gestorben, bis ich endlich die Bewegungen einzelner Naytibas analysiert hatte. Zugegeben, am Anfang war es lästig, auch im Story-Modus so oft zu sterben.

Aber nach einiger Zeit habe ich es als Teil der Game Experience akzeptiert. Neben dem Kämpfen gegen die Naytibas ist das Erkunden der verschiedenen Maps ein großer Bestandteil des Gameplays. Am Anfang ist das Reisen noch auf die jeweilige Map beschränkt, aber das ändert sich im Laufe des Spiels. Obwohl man nicht von einer Open World sprechen kann, ist sie doch groß genug, um mehrere Stunden mit dem Erkunden zu verbringen. Dabei gibt es nicht nur die abwechslungsreiche Landschaft zu bestaunen.

Stellar Blade

Das Sammeln von Gegenständen und Outfits ist integraler Spielanteil. Besonders das Sammeln aller Getränkedosen nimmt viel Zeit in Anspruch, wird aber auch entsprechend mit Statusboni und am Ende mit einem exklusiven Outfit belohnt. Neben den Dosen warten noch viele weitere Sammelobjekte darauf, entdeckt zu werden. Einige davon haben sogar einen Einfluss auf den Verlauf der Story.

Damit komme ich zu einem Teil des Gameplays, der für Spiele dieser Art eher ungewöhnlich ist. Durch bestimmte Handlungen im Spiel ist es möglich, den Ausgang der Geschichte zu beeinflussen. Eine große Rolle spielt dabei die Beziehung, die man zu Lily aufgebaut hat. Wie die Beziehung zu ihr ist, erkennt man von Zeit zu Zeit an einem „Lily-Meter“, das nach dem Finden bestimmter Gegenstände oder nach bestimmten Story-Events kurz eingeblendet wird. Dieses Feature und das oben erwähnte Sammeln gehören für mich auch zu den Gründen, warum Stellar Blade einen hohen Wiederspielwert hat.

Stellar Blade

Stellar Graphics

Wie die Überschrift schon erahnen lässt, bin ich von der Grafik von Stellar Blade durchweg begeistert. Dafür gibt es gute Gründe, von denen es zu viele gibt, um sie alle aufzuzählen. Ich beschränke mich daher auf die wichtigsten. Um mit dem Wichtigsten zu beginnen: Die Protagonistin Eve ist nahezu perfekt gestaltet. In fast jeder Bewegung, ob im Kampf oder in alltäglichen Szenen, bewegt sie sich so flüssig, als wäre sie real. Viele haben im Vorfeld kritisiert, Eve sei unrealistisch dargestellt. Dem kann ich nur widersprechen, nicht nur, weil ihr Körper auf dem Scan einer echten Person basiert. Abgesehen von ihren Fähigkeiten ist Eve so realistisch wie möglich dargestellt. Das gilt auch für alle anderen Charaktere, die mit viel Liebe zum Detail erschaffen wurden.

Stellar Blade

Gleiches gilt für die Landschaften, in denen Stellar Blade spielt. Egal ob urbane Ruinen, sengende Wüsten oder die Weiten des Alls – alle Umgebungen weisen eine unglaubliche Detailverliebtheit auf, die dieses Spiel auszeichnet. Ob der Regen in Eidos 7 oder der sandige Wind im Ödland vor Xion – jede Art von Witterung wird auf einzigartige Weise dargestellt. Nicht zu vergessen die grotesken Naytibas, die an die Schöpfungen eines H.R. Giger erinnern. Selbst diese Ungeheuer sind sehr gut gestaltet.

Es ist also offensichtlich, dass ich an der Grafik beim besten Willen nichts auszusetzen habe. Ich müsste wohl sehr lange suchen, bis mir etwas auffallen würde.

Stellar Blade

Ein musikalisches Meisterwerk

Die Musik von Stellar Blade zählt definitiv zu den besten Soundtracks, die ich je in einem Spiel gehört habe. Die für jede Region unterschiedlichen Songs sind eine perfekte atmosphärische Ergänzung zur Handlung. Ab und zu bin ich auch einfach mal stehen geblieben, um einen Song komplett zu hören, ohne von Kämpfen unterbrochen zu werden. Irgendwann hat man zwar alle Songs gehört, aber die Repetitionen sind in keiner Weise aufdringlich oder störend, vor allem nicht, wenn es sich um den Song von Enya handelt.

Stellar Blade

Stellar Blade hat auch eine vollwertige deutsche Synchronisation. Diese ist durchweg auf einem hohen Niveau, vergleichbar mit Hollywood-Filmen. Das Spiel bietet auch die Möglichkeit, die originale koreanische Tonspur zu verwenden. Dies habe ich jedoch nicht getan, da mir die deutsche Sprachausgabe rein objektiv besser gefällt. Was mich allerdings stört und zu den wenigen negativen Punkten meiner Erfahrung mit Stellar Blade gehört, ist das Fehlen der japanischen Synchronisation. Es ist nicht so, dass es keine gibt. Leider ist die japanische Sprachfassung nur in Japan erhältlich. Asami Seto als Eve zu hören, hätte meine Meinung über das Spiel sicherlich noch verbessert.

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Fazit

Welcher Tenor der bisherigen Pressestimmen hat sich bewahrheitet? Wie ist das neue Spiel des koreanischen Spieleentwicklers Shift Up, der mit Stellar Blade sein erstes eigenständiges Konsolenspiel veröffentlicht hat? Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Stellar Blade eines der besten Spiele ist, die ich je gespielt habe. Sowohl grafisch als auch storytechnisch kann das Spiel mehr als überzeugen. Nicht nur die Charaktere, sondern auch die Landschaften haben eine hervorragende grafische Qualität. Die Story selbst ist ebenfalls spannend, wenn auch vielleicht etwas zu vorhersehbar. Dies wird jedoch durch die zahlreichen Erkundungsmöglichkeiten mehr als wettgemacht.

Ein besonderes Highlight ist auch der Soundtrack, dessen Tracks allesamt ein absoluter Hörgenuss sind. Das gilt auch für die deutsche Sprachausgabe, obwohl das Fehlen der japanischen Tonspur bei mir einen leicht bitteren Nachgeschmack hinterlässt. Dennoch ist Stellar Blade für mich eines der besten Spiele der letzten Jahre und ich kann es nur jedem wärmstens empfehlen.

Kurzfazit

Stellar Blade ist ein bildgewaltiges Epos mit überragender Grafik, das ich jedem nur wärmstens empfehlen kann.

Bilder: © 2024 SHIFT UP Corporation. Alle Rechte vorbehalten. Herausgegeben von Sony Interactive Entertainment Europe.

Pro

  • Überragende Grafik
  • Dynamische Kämpfe
  • Epochaler Soundtrack
  • Gute deutsche Synchro

Contra

  • Vorhersehbare Story
  • Fehlende jap. Tonspur
  • Story-Modus zu schwer
9.5
10
Story/Umfang:
Gameplay:
Grafik:
Soundtrack:
Themen:
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