Review: Shadow of the Colossus [PlayStation 4]

4. Mai 2018,   
Autor: John Viktor Schwab

Nachdem das Remake zu dem Spiele-Klassiker Shadow of the Colossus für die PlayStation 4 letztes Jahr erstmals auf der E3 (Electronic Entertainment Expo) präsentiert wurde, war es dann am 06. Februar dieses Jahres soweit: Shadow of the Colossus erschien als Retail- und Download-Fassung für die PlayStation 4. Der gleichnamige Vorgänger erschien in Deutschland am 14.02.2006 auf der PlayStation 2. Ist das Spiel verbessert worden oder nicht? John Viktor Schwab

Die letzte Hoffnung

Mit unserem Pferd Agro und unserer Geliebten Mono machen wir uns auf die lange und verbotene Reise in ein Land, in welchem ein altertümlicher Tempel steht. Dieser Tempel ist unsere letzte Hoffnung: Unsere Geliebte wurde aufgrund eines Fluchs, der auf ihr lastete, geopfert. Überlieferungen besagen, dass dieser alte Tempel eine Gottheit namens Dormin beherbergt, welche über die Macht verfügt, die Toten zurück zu den Lebenden zu bringen. Doch auch wenn es verboten ist, in dieses Land vorzudringen,würden wir alles tun, um unsere Geliebte zu retten. Und so betreten wir den Tempel…

Es ist dunkel und wir betreten eine lange gewundene Treppe, welche uns zu einem großen Saal führt, an dessen Ende eine steinerne Treppe in einem Schrein endet. Als wir unsere Geliebte auf den Schrein gebettet sehen, erwachen hinter uns Schatten, welche wir jedoch mit Hilfe unseres Schwertes in die Flucht treiben können. Daraufhin offenbart sich uns Dormins Stimme, die durch unser magisches Schwert zu uns spricht. Dormin erklärt uns, dass es nicht unmöglich sei, Mono wieder zum Leben zu erwecken, jedoch erwartet er für die Rettung unserer Geliebten eine Gegenleistung. Und so gehen wir ohne zu zögern einen Pakt mit ihm ein. Im ganzen Land sind Kolosse, die Inkarnationen der Götzen, welche im Tempel als Statuen verkörpert sind, verstreut. Diese müssen wir mithilfe unseres Schwertes finden und besiegen. Haben wir einen Koloss besiegt, so soll auch seine Götzenstatue fallen. So machen wir uns auf den Weg die 16 Kolosse niederzustrecken, um anschließend Mono zu retten.

Gameplay, welches nicht überzeugen kann

Gameplay-technisch hat mich das Spiel leider enttäuscht. Ebenso wie bei The Last Guardian, das am 06. Dezember 2016 auf der PlayStation 4 erschien, ist die Steuerung häufig verzögert, ungenau oder viel zu ruckartig. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Steuerung des Pferdes: Treibt man dieses an und möchte dann selbst steuern, muss man dies mit viel Fingerspitzengefühl tun, andernfalls wird das Pferd plötzlich langsamer. Dementsprechend sind stärkere Kurven bei hoher Geschwindigkeit unmöglich. Das Pferd steuert auf vorgegebenen Wegen so gut wie von allein, würde jedoch immer wieder ruckartig stehen bleiben, wenn man es nicht andauernd antreiben würde. Umso trauriger ist die Tatsache, dass das Spiel eine “moderne” Steuerung beinhaltet, welche das Problem in keiner Weise zu lösen vermag. Ich finde es wirklich schade, dass bei der Überarbeitung des Spiels nicht auf bekannte Probleme des Spiels, wie beispielsweise die Steuerung, eingegangen wurde.


Hier ein Ausschnitt des Spiels – bombastische Grafik! 🙂


Qualität bis ins Detail!

Optisch wurde dem Spiel noch einmal einiges an Details entlockt, wobei die Atmosphäre des Spiels dabei keinesfalls in Mitleidenschaft gezogen wurde. Im Gegenteil, durch das nun sichtbar detailreiche Fell der Kolosse, wirken diese noch deutlich überzeugender und auch imposanter. Des Weiteren wirken die grafischen Elemente frischer und von Grund auf neu gestaltet. Neu in diesem Remake ist auch der Fotomodus, mit dem man aus der Sicht des Wanderers oder auch seines Pferdes Agro Bilder der Umgebung und der Kolosse machen kann. Die orchestralische Untermalung war grandios, weshalb mir das Abenteuer, abgesehen der schwachen Steuerung, Spaß gemacht hat. Darüber hinaus konnten auch die generellen Umgebungsgeräusche mit Detailreichtum und Klarheit punkten.   


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Fazit

Das Spielerlebnis in Shadow of the Colossus ist ein wenig durchwachsen. Optisch und atmosphärisch war das Spiel schon immer eine Wucht; es gehört nicht ohne Grund zu den Spiele-Klassikern. Es ist schön zu sehen, dass man versucht, das Spiel mit den heutigen Möglichkeiten noch einmal aufzuwerten und es auf die aktuelle Konsole von Sony bringt. Grafisch wurde das Spiel aufgewertet, ohne die Atmosphäre einzubüßen. Jedoch ist es umso enttäuschender, dass bei all den Möglichkeiten nicht auch die Spielsteuerung angepasst wurde, denn diese schafft es, einem den Spielspaß zu nehmen und zu frustrieren. Ebenso traurig ist es, dass das manuelle Speichern zwar angeboten wird, man auch auf halben Weg zum Koloss speichern kann, jedoch immer wieder im Tempel beginnt und somit nicht wirklich dort landet, wo man zuletzt gespeichert und das Spiel beendet hat. Hinzu kommen Bugs, welche den Fortschritt bis zum letzten Speicherpunkt killen können, was wiederum den Spielspaß deutlich hemmt. Alles in allem war das Remake leider eher enttäuschend und frustrierend und das konnten auch die epischen Kämpfe kaum wettmachen. Allerdings kostet das Spiel (Retail) zum Zeitpunkt des Test knapp 40,00 Euro im Handel und die Download-Version ist aktuell im PlayStation-Store radikal reduziert, was ich doch sehr angemessen finde.

Des Weiteren bedanken wir uns bei ToLL Relations GmbH & Co KG (SIE) für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.

Bilder und Trailer:
©2018 Sony Interactive Entertainment
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