Endlich kommen wir mit LIFE IS STRANGE: Before the Storm zurück nach Arcadia Bay! Zusammen mit Chloe Price erleben wir dieses mal aus ihrer Perspektive die Geschichte rund um die Sagen umwobene Rachel Amber. Mario Nguyen
Episode 1: AWAKE
Die Geschichte beginnt feierlich: Cloe Price schleicht sich von Zuhause weg, um ein Scheunenkonzert einer beliebten Band zu besuchen. Im Spiel ist es, wie im Vorgänger, wichtig, Entscheidungen zu treffen. So müssen wir uns schon früh entscheiden, ob wir zum Beispiel Geld klauen, einen Türsteher beleidigen oder Drogen kaufen möchten. Besonders das Beleidigen hat Cloe richtig drauf! Mithilfe von sogenannten Widerworten kann sie sich in LIFE IS STRANGE: Before the Storm provokant einen Namen machen oder die Aufmerksamkeit auf sich lenken. So gelangt sie schließlich in die Scheune zur Band und lernt Rachel Amber kennen – genau DIE Rachel Amber, die im ersten LIFE IS STRANGE nur auf vermissten Poster zu sehen war. Die beiden werden sehr schnell Freunde und entscheiden sich schon am ersten Tag dazu, einen Güterzug zu entern. Im Laufe des Tages geht es dann zwischen beiden Personen mal freundlich, lustig, romantisch aber auch aggressiv und traurig umher.
Chloes „Gabe“
Spielerisch ist es in LIFE IS STRANGE: Before the Storm leider nicht mehr möglich, die Zeit zurückzudrehen. In Episode 1 werden wir noch nicht mit Rätseln überfordert, einzig ein „Rätsel“, in dem wir auf die Suche nach Werkzeug sind, um ein kaputtes Fernglas zu reparieren, sticht heraus. Wichtiger für den Fortgang der Handlung sind die sogenannten Widerworte, mit denen sich Chloe aus schwierigen Situationen herausmanövrieren kann. Denn LIFE IS STRANGE überzeugt besonders durch seine atmosphärisch erzählte Geschichte. Das Herumirren in Arcadia Bay und das Kennenlernen der Geschichten der Personen hat einen ganz besonderen Charme, der einen über die circa vier Stunden der ersten Episode und auch danach nicht mehr loslässt. Gerade zum Ende der Episode passieren so viele Dinge auf einmal, dass wir uns stundenlang Theorien ausmalen, wie es in der nächsten Episode weitergehen könnte.
Passend im alten Gewand
Grafisch hat nur oberflächlich etwas getan. LIFE IS STRANGE: Before the Storm ist noch immer kein Grafikprotz und setzt auf Knetoptik in Comiclook. Besonders störend ist dies aber nicht, da die Umgebungen und Charaktere so detailliert und liebevoll in Szene gesetzt wurden, dass der Grafikstil schon irgendwie wieder putzig ist. Musikalisch hat sich Square Enix wieder eine Partie an Indie Rockbands lizenziert, die in besonderen Momenten eindrucksvolle „Mukke“ zum Spiel beitragen; aber auch die ruhigen Soundtracks gepaart mit vielen kleinen Umgebungsgeräuschen ziehen einen in den Bann.
Bei den Stimmen dürfen wir uns wieder auf erstklassige Synchronarbeit freuen. Die auf Englisch eingesprochenen Dialoge wurden hervorragend ins Spiel eingefügt und verleihen den Charakteren deutlich Tiefe. Protagonistin Chloe Price hat übrigens eine neue Stimme, auch wenn ihre vorherige Synchronsprecherin mit am Dialogbuch sitzt und die Synchronisationsarbeiten überwacht.
Fazit
Die erste Episode „Erwacht“ aus LIFE IS STRANGE: Before the Storm konnte mich wieder vollkommen überzeugen. Endlich erfahren wir die Geschichte um Rachel Amber: Schließlich wurde sie im Vorgänger häufig thematisiert und doch hat man nichts über sie erfahren. Beim Gameplay hat LIFE IS STRANGE: Before the Storm leider nicht ganz so viel zu bieten wie der Vorgänger. Gerade die Zeitreise hatten einen interessanten Effekt und lösten damals zahlreiche Theorien aus. Die Geschichte rund um Chloe Price und Rachel Amber hat mich trotzdem nicht mehr losgelassen. Erstklassiges Storytelling!
Des Weiteren bedanken wir uns bei Square Enix für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
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