Zur Zeit steht das Ghost in the Shell-Franchise mal wieder in voller Blüte. Anfang des Jahres kam nicht nur die Realverfilmung mit Scarlett Johansson in der Hauptrolle in die Kinos, sondern es erschienen auch noch hierzulande weitere Spin-off-Ableger der Serie. Zu diesen Spin-offs kann man auch den Film Ghost in the Shell – The New Movie als (offizielles) Ende der Spin-off-Ableger zählen. Heute werde ich euch meine Meinung zu diesem Film darlegen. Jonas Liedtke
Instabile Welt
Ein Jahr nach dem vierten Weltkrieg steht die Erde immernoch auf sehr wackeligen Beinen und droht jede Sekunde wieder in Chaos zu verfallen. Das Militär ist hier der Dreh und Angelpunkt in der Geschichte. Sowohl die Regierung als auch die Industrie wollen ihren Einfluss darauf auswirken lassen. Die Lage scheint regelrecht zu eskalieren, als noch ein Bombenattentat auf die Botschaft des Handels ausgeübt wurde. Deswegen heuert der Chef der inneren Sicherheit, Daisuke Aramaki, das Team um Motoko Kusanagi an. Dieser Fall zieht einen langen Rattenschwanz mit sich: Sie stoßen auf Hinweise, die einer Cyberkriminalität ähnlich sind. Im Laufe der Ermittlung stellt Motoko fest, dass dieser Fall alle jemals gesehen Grenzen überschreiten wird und die Welt in Gefahr bringt.
Animation und Bild
Ghost in the Shell – The New Movie (OT: Koukaku Kidoutai: Shin Gekijouban) wurde erstmals 2015 von den Produktionsfirma Production I.G adaptiert und in Japan ausgestrahlt. Später von verschiedenen Firmen auf der ganzen Welt, wie zum Beispiel Funimation (in Amerika), lizenziert. Hierzulande wurde dieser Film vom Publisher Universum Anime auf den deutschen Markt gebracht.
Ich hatte die Möglichkeit, eine digitale Version dieses Animes anzusehen. Daher kann ich nichts über die Qualität der Blu-ray oder DVD-Version sagen. An sich gab es aber bei der digitalen Version keine Probleme und alles wurde in bester Auflösung gezeigt. Für dieses OVA wurden neue Charakterdesigns verwendet, die – zumindest wenn man den originalen Anime bereits kennt – gewöhnungsbedürftig waren. Leider konnte mich der Zeichenstil nicht überzeugen; er passte nicht wirklich zur Umgebung.
Die Animation ist auch ein zweischneidiges Schwert, da es Stellen gibt, die wirklich gut animiert waren, aber auch manche, mit denen ich überhaupt nichts anfangen konnte. Ansonsten hat mir in den meisten Fällen die Animation ganz gut gefallen und ist auf einem für das Jahr 2015 soliden Niveau. Dennoch konnten in dem Film, im Gegensatz zu der OVA-Reihe, die positiven Aspekte überzeugen. Etwas unpassend und leider auch unnötig waren die Ecchi-Szenen, die weder für die Story noch für Ähnliches wichtig waren.
Deutsche Umsetzung und Musik
Die deutsche Synchronisation wurde von EuroSync übernommen, die schon einige große Filme und Serien synchronisiert hat. Der Dialogregie hat sich Stefan Wellner angenommen, die Übersetzung ist von Nora Bartels.
Die deutsche Umsetzung ist genauso wie die Animation ein zweischneidiges Schwert. Zum einen haben wir absolut überragende Synchronsprecher, die ihren Rollen mit ihrer Stimme einen neuen und guten Schliff verpassen. Dann aber wiederum auch völlig unpassende Stimmen. Als positives Beispiel muss ich hierbei Tilo Schmitz nennen, der Batou vertont hat. Diese schöne tiefe und leicht raue Stimme hat wunderbar zu dem Soldaten gepasst. Dennoch gab es zum Beispiel auch kleinere Charaktere, deren Stimmen mich gestört haben; wie etwa die Stimme des Hilfsroboters von Motoko. Des Weiteren hat Christin Marquitan Mokoto, Sasha Krüger Minister Ito, Michael Iwannek Akira Fujimoto und Kevin Krauß Borma vertont. Dazu muss ich noch anmerken, dass meiner Meinung nach die Dialoge häufig – auf gut Deutsch – Schwachsinn waren. Auch haben sie häufig Witze an unpassenden Stellen und bei dafür nicht geeigneten Charakteren verwendet.
Die Musik war allerdings wirklich sehr gut und hat immer für eine stimmige Atmosphäre gesorgt.
Fazit
Im Großen und Ganzen hat mir der Film wirklich gut gefallen. Es hat mich durchweg unterhalten und wurde nicht über die Zeit langweilig. Besonders gut fand ich in dem Film das Storypacing. Wie die Geschichte erzählt wurde, war überaus stimmig und passend zu dem Genre. Ghost in the Shell – The New Movie ist ein wundervoller Abschluss der OVAs, die in diesem Jahr in Deutschland erschienen sind und macht sich nochmal zum Schluss richtig heraus. Natürlich lässt die deutsche Umsetzung immer noch zu Wünschen übrig, aber damit kann man leben. Ich kann den Film auf jeden Fall jedem Fan der Serie ans Herz legen. Es war schön, im Jahre 2017 mal wieder in die Welt von Ghost in the Shell versinken zu dürfen!
Des Weiteren bedanken wir uns bei Universum Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplare
© Shirow Masamune・Production I.G/KODANSHA・GHOST IN THE SHELL: THE MOVIE COMMITTEE. All Rights Reserved.
FOLGE PATTOTV AUF