Volume drei des Animes Cells at Work! (jap. Hataraku Saibou) erschien bereits am 21. September 2020, mit dem die erste Staffel des actionreichen Animes sein Ende findet. Die Home-Video-Veröffentlichung erfolgte dabei durch das Münchner Anime-Label peppermint anime. Mit Freude habe ich auf die letzten vier Episoden gewartet. John Viktor Schwab
ACHTUNG: Jegliche Aussagen in diesem Review reflektieren lediglich die persönliche Meinung des Autors und nicht (!) die von PattoTV und seiner Partner.
Der menschliche Körper
“Im menschlichen Körper sind circa 37,2 Billionen Zellen tagtäglich 24 Stunden an 365 Tagen fleißig bei der Arbeit.“ So beginnt der Anime und wirft uns damit auch gleich ins Geschehen: Wir lernen Erythrozyt AE-3803 kennen, ein rotes Blutkörperchen, das Sauerstoff und Nährstoffe durch den Körper transportiert. Sie ist nur eine von unglaublich vielen Zellen, die tagtäglich und Hand in Hand dafür Sorge tragen, dass wir so funktionieren, wie wir funktionieren. Gemeinsam schützen sie unseren Körper vor Bakterien, Viren und Parasiten, die uns Schaden zufügen können. Doch auch wenn es mal keine Fremdeinwirkungen sind, und wir zum Beispiel einfach stolpern und uns verletzen, sind unsere Zellen da, um zu helfen und Schlimmeres zu verhindern. So lernen wir immer wieder neue Zellen und ihre speziellen Aufgabengebiete kennen und erfahren, was es heißt, so ein großes System am Laufen zu halten.
Dem Tod so nah!
Eine Explosion und alles soll sich ändern …
Kaum hat Erythrozyt AE-3803 ihre eigene Ausbildung zur vollständigen Blutzelle abgeschlossen, wird sie auch schon dazu einberufen, eine andere Zelle auszubilden. Da sie selbst die Ausbildung nur mit Mühe und Not vervollständigen konnte, bangt es ihr davor, Verantwortung für jemand anderen zu übernehmen. So redet sie sich ein, dass sie das schon schaffen wird und einfach nur ihr Bestes geben muss. So leicht gesagt, so schwer umgesetzt, denn die Zelle die Erythrozyt AE-3803 ausbilden soll, weiß gefühlt schon alles, was sie wissen muss und mehr. Dementsprechend kommen beide nicht gut miteinander aus. Erythrozyt AE-3803 versucht zwar gelassen zu bleiben, macht aber immer wieder Fehler. Kouhai, die Azubizelle, nervt das tierisch und mit ihrer arroganten Art lässt sie das Erythrozyt AE-3803 auch deutlich spüren. Für Erythrozyt AE-3803 scheint die Situation aussichtslos. Doch als es plötzlich zu einem Notfall im Körper kommt und Kouhai nicht mehr weiterweiß, ist es unsere Erythrozytin, die allen Mut zusammenfasst und zusammen mit Kouhai ihr Bestes gibt. Doch ob das ausreicht ist ungewiss…
Bild und Animationen
Cells at Work! (jap. Hataraku Saibou) basiert auf seiner gleichnamigen Manga-Vorlage. Diese existiert seit Januar 2015 und wurde bisher in fünf Ausgaben veröffentlicht. Autor der Reihe ist Akane Shimizu. Die Anime-Serie wurde unter der Regie von Makoto Ken`ichi Suzuki im Studio David Production animiert, welches unter anderem für das JoJo´s Bizzare Adventure-Franchise bekannt ist. In Japan und hierzulande lief die Anime-Adaption von Juli bis September 2018 im TV beziehungsweise im Simulcast bei Wakanim. peppermint anime veröffentlichte den 13-teiligen Anime in drei Volumes auf DVD und Blu-ray.
Das dritte Volume des Animes vermochte mich im Großen und Ganzen zu überzeugen. Negativ aufgefallen sind mir aber die Nutzung von vielen Standbildern anstelle von herkömmlichen Animationen. Gerade in wichtigen Szenen wirkte das etwas lieblos. Ebenso fehlten mir hier weiterhin die erklärenden und ergänzenden Infoboxen, die in der Fassung bei Wakanim immer wieder aufgeführt worden sind, hier jedoch ausgelassen wurden. Das ist schade, da diese das Verständnis ungemein fördern. Auch in der japanischen Version auf der Disc ist dies leider nicht wiederzufinden. Ansonsten spielten die Farbgebung und das gelungene Design wieder Hand in Hand und schaffen gemeinsam ein schmeichelndes Bild, das viele Details zeigt.
Deutsche Umsetzung und Musik
Für die deutsche Umsetzung beauftragte das Münchner Anime-Label das Studio Tonwerk in München, bei der Katharina von Daake die Dialogregie führte.
Die deutsche Synchronisation ist gerade zum Ende sehr an sich gewachsen. Die Situationen konnten besser dargestellt werden und letztendlich auch überzeugen. Was mich allerdings etwas gestört hat, waren die teilweise unpassenden Dialoge. Nichtsdestoweniger wurde hier aber eine gute Arbeit geleistet. Wie auch zuvor gab es für mich keine Stimme, die besonders hervorgestochen ist. Allesamt zeigten durchwegs eine gute Leistung. Letztendlich kann aber jeder selbst entscheiden, welche Vertonung er bevorzugt, denn wie bei den meisten Disc-Veröffentlichungen besteht die Möglichkeit auf die Originalvertonung mit deutschen Untertiteln zurückzugreifen, die ich ebenfalls jedem sehr ans Herz legen kann.
Die musikalische Untermalung ist in den letzten Episoden besonders präsent. Sie untermalt gekonnt wichtige Szenen und unterstützt damit die Handlung immens. Sowohl Opening als auch Ending konnten wie immer überzeugen. Das Opening bereitet einen auf die Episode vor, während das Ending für einen guten Abschluss sorgt.
Fazit
Cells at Work! ist bis auf einige Kleinigkeiten am Ende ein gut gelungener und spannender Anime. Die Story ist spannend und baut kontinuierlich aufeinander auf. Die Charaktere entwickeln sich Episode für Episode und harmonieren durchgehend gut miteinander. Auch optisch hat der Anime Einiges zu bieten. Das Charakterdesign hat Charme und die Szenen sind farblich sehr ansehnlich. Untermalt wird die Handlung immer wieder von passender Musik und einer soliden Synchronisation. Die actionreiche Darstellung der Vorgänge im Inneren des Körpers und die rundum gelungene visuelle Darstellung schufen dabei ein packendes Erlebnis. Dadurch sind mir die Charaktere ans Herz gewachsen und ich freue mich bereits auf die Fortsetzung mit der zweiten Staffel.
Kurzfazit
Cells at Work! ist alles in allem eine gelungene Serie, die mit dem dritten Volume einen gelungenen Abschluss der ersten Staffel erhält. Die Charaktere entwickeln sich Stück für Stück und sorgen für immer spannende und lustige Erlebnisse.
Bilder: ©Akane Shimizu / KODANSHA, Aniplex, davidproduction
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