Review: Brynhildr in the Darkness – Volume 1 – 4

3. April 2018,   
Autor: Patrick Snir

“Glaubst du an Aliens?” – diese Frage, die bestens zur Anime-Serie Brynhildr in the Darkness passt, wurde unserem Protagonisten Ryouta von einem Mädchen gestellt, als er noch klein war. Der 13-teilige Horror-Anime, welcher von den Machern von Elfen Lied stammt, erschien erstmals 2014 im japanischen TV. Nachdem die Serie in Deutschland auf insgesamt vier Volumes vom August 2017 bis zu diesem Januar erschienen ist, möchte ich meine Meinung zu Brynhildr in the Darkness kundtun. Patrick Snir

“Glaubst du an Aliens?”

Genau diese Frage wurde Ryouta von seiner Kindheitsfreundin Kuroneko gestellt, die selbst von der Existenz außerirdischer Bewohner des weiten Alls überzeugt ist. Doch als Kuroneko ihm eine bestimmte Stelle, wo sie zuletzt Aliens gesichtet hat, zeigen wollte, kam sie auf tragische Weise ums Leben: Zusammen mit Ryouta stürzte sie von einer Brücke ins Wasser – Ryouta hat den Sturz überlebt, Kuroneko kam dabei leider ums Leben. Seit diesem Zeitpunkt gibt er sich die Schuld am Tod seiner Kindheitsfreundin. Als Zeichen dieser forscht er selbst in den Weiten des Alls nach Außerirdischen und kümmert sich um die Sternwarte seiner Schule. Eines Tages wechselt eine Schülerin, namens Neko Kuroha auf seine Schule, die nicht nur wie seine alte Freundin aussieht, sondern auch genau das selbe Muttermal an der gleichen Stelle wie Kuroneko trägt. Sie betrachtet ihn hingegen als Fremden und meint, sich an nichts erinnern zu können. Als Neko Ryouta später das Leben rettet erfährt er, dass sie in einem Labor Experimente über sich hat ergehen lassen und seitdem eine gewisse Zerstörungsmagie beherrscht und an ihrem Hals sich ein sogenanntes Harnest befindet. Komischerweise war sie am kommenden Tag nicht mehr aufzufinden, denn sie befand sich auf der Flucht.

Liebe von einem anderen Stern

Weil er sich große Sorgen um Neko macht, hat er sich auf die Suche nach einem Labor, welches Sie am vorherigen Abend erwähnt hat und dort angeblich haust, gemacht. Schließlich findet er das besagte Labor, welches ein altes und fast verfallenes Haus ist. Nur war in diesem Labor nicht Neko, sondern ein anderes Mädchen, das im Bett lag. Ihr Name lautet Kana Tachibana und ist ebenfalls eine Flüchtige. Jedoch ist sie körperlich beeinträchtigt, da sie gelähmt ist. Nichtsdestoweniger kann sie die Zukunft vorhersehen und gab Ryouta einige Informationen. Als Neko, nachdem sie einen Tag mit vielen Bandagen versehen in der Schule aufgetreten war, nicht in der Schule erscheint, besucht Ryouta sie wieder. Neko liegt aber diesmal blutüberströmt in ihrer Behausung und erwähnt, dass sie zum Überlegen täglich ein spezielles Medikament einnehmen muss. Andererseits löst sich ihr Körper innerhalb weniger Stunden auf, verblutet und stirbt an den Folgen – so auch ihre Freundin Kana. Da aber das Kontingent an diesen Tabletten begrenzt ist, hat sie versucht, mehrere Tage mit nur einer Tablette zu überleben – mit schweren Folgen.

Ein Kampf um Leben und Tod

Unterdessen versucht das Labor unter der Führung von Chisato Ichijiku die entflohenen Versuchspersonen, Neko und Kana, die sie als Hexen bezeichnen, wieder einzufangen. Es kommt zu einem Kampf, in dem anschließend Nekos Behausung abbrennt und beide flüchtigen Hexen ihren Pillenvorrat verlieren. Nach diesem Schickalsschlag beschließen Neko und Ryouta in die Herstellerfabrik einzudringen und Pillen zu stehlen. Dazu holen sie sich Hilfe von Kazumi Schlierenzauer, die die Sicherheitssysteme manipulieren kann. Neko und Ryouta konnten mit der Hilfe von Kazumi in die Fabrik einbrechen. Das Labor hat daraufhin eine weitere Hexe namens Saori auf die Flüchtlinge angesetzt. An ihrem Harnest befindet sich ein Sensor, welcher den Auswurfknopf betätigen kann. Nachdem Neko und Ryouta ihre Widersacherin besiegt haben, wird der Sensor aktiviert, wodurch Saori stirbt. Dabei kommt eine kleine, alienartige Kreatur zum Vorschein, welche im Harnest lebt. Nachdem Ryouta diese zertreten hat, machen sich beide wieder mit ein paar Tabletten auf dem Heimweg und werden in der Sternwarte von Kazumi und Kana erwartet. Wie sieht nun die Zukunft der Hexen aus und ist Neko wirklich Ryoutas Freundin aus seiner Kindheit?

Bild und Animation

Die 13-teilige Anime-Serie basiert auf der gleichnamigen Manga-Vorlage von Lynn Okamoto, die innerhalb von vier Jahren in insgesamt 18 Ausgaben erschienen ist. Das Animationsstudio Arms Corporation (bekannt für Animes wie Elfen Lied, Ikkitousen oder Samurai Girls) übernahm anschließend unter der Leitung von Ken’ichi Imaizumi die Adaption der 2014 in Japan erschienenen Anime-Serie. Hierzulande erschien das erste Volume im August vergangenen Jahres durch den Berliner Publisher Kazé Anime; die Serie endete mit dem vierten Volume im Januar.

Positiv möchte ich das Charakterdesign dieser Adaption bewerten. Denn wenn auch Brynhildr in the Darkness mit Ecchie-Szenen, wie man es vom Animationsstudio gewohnt ist, überflutet wird, wirken alle Charaktere mit den schönen Konturen und den sanften Farben sensationell. Demzufolge sind die Animationen keineswegs schlecht, sondern das genaue Gegenteil: Durch das schöne Charakterdesign werden die Animationen unterstützt, wie man es beispielsweise in der allerersten Kampfszene am Anfang sehen konnte. Der Kontrast kam bei den etwas dunkleren Szenen auch hervorragend zum Vorschein und der Hintergrund war durchgehend ein schöner Anblick.

Deutsche Umsetzung und Musik

Der Berliner Publisher beauftrage die DMT (Digital Media Technologie GmbH in Hamburg) für die Synchronisation der Anime-Serie. Für das Dialogbuch wurde Peer Pfeiffer und für die Dialogregie Clemens Gerhard beauftragt. Mit insgesamt 17 Sprechrollen wurde die Anime-Serie auf eigentlich hohem Niveau umgesetzt. Leider gab es dennoch einige Stimmen, die mich nicht überzeugt haben.

Alle Folgen waren stets lippensynchron und an die Qualität der deutschen Umsetzung musste dank der großen und großzügigen Auswahl an Synchronsprecher nicht leiden. Nichtsdestoweniger habe ich aber hin und wieder Stimmen vernommen, die leider nicht meinen Geschmack trafen beziehungsweise auf übertriebener Art und Weise gut gemeint waren. Aber fangen wir mit den guten Stimmen an. So haben Jesse Grimm, der Sprecher von Ryouta; Franciska Friede, die Sprecherin von Neko; und Manuela Bäcker, Synchronsprecherin von Kazumi. Bedauerlicherweise weniger gefallen haben mir die Stimmen von Kana, Arlette Stanschus, und Kotori Takatori, Julia Fölster. Hierbei ist aber noch zu erwähnen, dass jeder Synchronsprecher eine tolle Arbeit geleistet hat und generell meiner Meinung nach die Stimmen vom Typ nicht zum jeweiligen Charakter passten. Wer dennoch kein Freund der deutschen Synchronisation ist, hat auch die Möglichkeit, die auf der Disc enthaltene OmU-Fassung anzusehen: Die Untertitel waren optisch gut umgesetzt worden, was das Lesen sehr entspannt dargestellt hat. Die Musik in Brynhildr in the Darkness klang nicht wirklich gut und wirkte leider auf mich ziemlich penetrant.

Fazit

Was kann man zu guter Letzt zur Anime-Serie Brynhildr in the Darkness sagen? Es ist ein sehr kurioser Anime, der trotzdem eine schöne und spannende Story erzählt. So entwickelt sich die Serie rasant, weil gefühlt in jeder Folge ein neuer Charakter in das Geschehen stößt und sich einmischt. Dem ein oder anderen, einschließlich mir, könnten die vielzahl an Ecchie-Szenen die Lust an der Serie nicht schmackhaft machen; ein bisschen weniger Erotik hätte dem Anime also nicht geschadet. Das Charakterdesign, die Animationen und der im Anime zu sehende Hintergrund waren von Anfang bis Ende ein besonderer Anblick und waren die positivsten Eigenschaften dieser Adaption. Die Synchronisation war mit einem zweischneidigen Schwert zu vergleichen: Zum einen gab es Stimmen, die ich positiv vernommen haben und Stimmen, die ich nicht als passend empfunden habe. Negativ ist mir aufgefallen, dass die Musik im Anime nie vertreten, was mich ein wenig traurig machte. Alles im allem haben wir einen Horror-Anime für Zwischendurch bekommen, der aber eher etwas für Ecchie-Fans ist, auch wenn Brynhildr in the Darkness eine Serie der Macher von Elfen Lied ist und der Splatter-Faktor oft zum Vorschein kommt.

Des Weiteren bedanken wir uns bei KAZÉ Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.

ACHTUNG: Jegliche Aussagen in diesem Review reflektieren lediglich die persönliche Meinung des Autors und nicht (!) die von PattoTV und seiner Partner.

Bilder und Trailer:
©Lynn Okamoto/Shueisha © VAP, YTV, YTE, GENCO, DAX PRODUCTION
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