Nachdem nun die Ära von Naruto Shipuuden beendet ist, startet mit Boruto – Naruto The Movie der Umbruch in der Ninjawelt. Der Film, der am 20. Februar auf DVD und Blu-ray erscheint, leitet eine neue Serie an, in der es nun um Boruto, Narutos Sohn, gehen wird. Wie dieser erste Teil des Umschwungs gelungen ist, werdet ihr hier erfahren. Jonas Liedtke
Der “schlechte” Vater
Naruto ist nun der siebte Hokage und der Anführer von Konohagakure. Doch das Dorf wurde von einer großen Welle der Veränderung ergriffen: vom technischen Fortschritt. Nun gibt es auch in der Ninjawelt Fernseher, Hochhäuser, Computer und weitere technische Annehmlichkeiten. Es gibt sogar die Möglichkeit via Armband Nin-Jutsus zu benutzen, ohne sie selbst anzuwenden, beziehungsweise sie auch ohne Chakra zu benutzen. In dieser Zeit wächst Boruto mit seiner Schwester unter der Obhut seiner Mutter auf. Wegen seines Amtes als Hokage hat Naruto nur wenig Zeit für die Familie; er sitzt zumeist in seinem Büro und muss sich um Verwaltungsaufgaben kümmern. Doch das sagt dem abenteuerliebenden Boruto nicht zu. Eines Abends bringt Naruto seine Geduld zum zerreißen: Am Geburtstag seiner Tochter erscheint Naruto mit einem Doppelgänger des Kagen Bunshin no Jutsu statt dem echten. Beim Übergeben des Kuchen zerplatzt jedoch der Doppelgänger und verschwand. Nach diesem Abend schwor sich Boruto, es seinem Vater heimzuzahlen.
Geheime Gestalten
Sasuke, ewiger Rivale Narutos, geht weiterhin – trotz Frau und Kind – seinen eigenen Weg und zieht durch das Land, um seine Art von Gerechtigkeit und Frieden auszuleben. Er stößt auf ein altes Schloss namens Kaguya, in dem zwei Personen leben. Doch diese sind ihm nicht freundlich gesonnen. Sasuke alleine räumt sich für einen Kampf jedoch keine Chancen ein, weshalb er beschließt, mit einer kodierten Schriftrolle, die Informationen über den Feind enthält, zurück zu Konoha zu kehren, um Naruto zu unterrichten. Währenddessen absolviert Boruto zusammen mit seinem Team einige Missionen, nun jedoch unter Leitung des jetzt großen Konohamarus. Dieser zeigt dem Team auch den Prototyp des Nin-Jutsu Handschuhs. Stolz präsentiert er sogar das geheime Jutsu des Nara Clans: Kagemane no Jutsu (oder im Deutschen: Schattenbesitz Jutsu). Um es zu benutzen, werden Nin-Jutsus auf einer Schriftrolle versiegelt und verkleinert in den Handschuh gesteckt. Nebenbei finden auch noch die Chunin-Auswahlprüfungen statt. Kann Borutos Team die Prüfung bewältigen? Was steckt hinter den Entwicklern der Handschuhe? Und was wollen die anderen komischen Gestalten, die Sasuke gesehen hat?
Bild und Animation
Produziert wurde der Film von dem bekannten japanischen Studio Pierrot, das unter Anderem durch Anime-Serien wie Bleach oder Kickers bekannt wurde. Das Bild war, wie auch in den späteren Folgen von Naruto Shippuden, wirklich gut. Besonders herausstechend war der erste Kampf: Er sah optisch einfach nur wundervoll aus. Die Betonung lag durchweg auf dem Schwert und dem Auge der Ninjas. Generell haben wir keinerlei Bildfehler auf der Blu-ray-Version, die wir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen haben, beobachten können. Die Charaktere waren sehr schön gezeichnet und haben auch den Zeitsprung gut in das Bild der Ninjas hereingebracht. Die Animation war auch auf einem sehr hohen Niveau, besonders im ersten und im letzten Kampf.
Deutsche Umsetzung und Musik
Die deutsche Synchronbesetzung bestand größtenteils aus den schon aus Naruto Shippuden bekannten Synchronsprechern. Mir hat die deutsche Umsetzung ganz gut gefallen – mir ist keine Stimme negativ aufgefallen. Unser Boruto wurde von Daniel Kirchberger gesprochen. In weiteren Rollen war Arlette Starnschus als Himawari, Wolfgang Berger als Katasuke, Henning Nöhren als Naruto, Selina Böttcher als Sarada Uchiha und Jannik Endemann als Sasuke Uchiha haben ihre Charaktere passend vertont. Wie schon von der Animeserie bekannt, werden Schilder, Schriftrollen und weiteres nicht aus dem Japanischen übersetzt. Dieses war aber für mich – der ich selbst nicht des Japanischen fähig bin – bisher kein Problem. Die Musik hält sich, außer in den typischen Stadtszenen, eher im Hintergrund. Trotzdem unterstreicht sie in Kämpfen gut die angespannte Atmosphäre und die Hitze des Gefechts.
Fazit
Mir hat Boruto – Naruto The Movie sehr gut gefallen, da es einen schönen Einblick auf das zukünftige Konoha unter Naruto gewährt und auch eine gute Story enthält, die aber definitiv auf das Vorwissen aus dem Naruto Shippuden Finale aufbaut. Die Animation der Kämpfe hat mir, wie auch die allgemeine Atmosphäre, sehr gut gefallen. Es ist ein schöner, angenehmer Sonntag-Abend-Film, den man sich immer mal gerne zu Gemüte führen kann. Mir als langjährigen Naruto-Fan hat dieser Film mehrmals ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Besonders bei den anfänglichen Kämpfen der alten Rivalen, und später Erkenntnis, dass sie doch zusammenarbeiten sollten. Dennoch ist dieser Film nicht für jeden geeignet, da er das Vorwissen der kompletten Naruto-Reihe voraussetzt. Man kann zwar auch die schönen Kampfszenen als Neuling genießen, man versteht aber den Hintergrund nicht. Aber definitiv kann ich jedem Fan der Anime-Serie diesen Film ans Herz legen, da er einem teilweise ein gewaltiges Lächeln aufs Gesicht zaubern kann, genau wie in den alten Zeiten.
Des Weiteren bedanken wir uns bei KSM Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
Lukas -
Wow…das war eine echt schön geschriebene Rezension. Ist aber auch ein echt schöner Film. Bin schon auf die Boruto-Serie gespannt. Ob KSM Anime die wohl auch nach Deutschland bringen wird? 🙂