Mit dem Song „Sweet Victory“ kündigte Publisher THQ Nordic im September 2021 erstmals SpongeBob Schwammkopf: The Cosmic Shake an. Entwickler sind die Purple Lamp Studios, die bereits 2020 mit dem Remake zu Schlacht um Bikini Bottom Erfahrungen mit der Marke sammeln konnten. Das Spiel ist seit dem 31. Januar 2023 für die PlayStation, Xbox, Nintendo Switch sowie den PC erhältlich. Bleibt abzuwarten, ob der geistige Nachfolger des mittlerweile fast 20 Jahre alten Klassikers den Fußstapfen gerecht wird, in die er tritt. Bastian Budde
ACHTUNG: Jegliche Aussagen in diesem Review reflektieren lediglich die persönliche Meinung des Autors und nicht (!) die von PattoTV und seiner Partner.
Ein kosmischer Unfall
Zu Beginn des Abenteuers erhalten der gelbe Held SpongeBob und sein treuer Freund Patrick von einer mysteriösen Meerjungfrau eine geheimnisvolle Seifenblasenmischung. Diese magische Mischung verspricht nicht nur grenzenlosen Spaß, sondern auch die Erfüllung aller Wünsche. Mit leuchtenden Augen und voller Neugier nehmen sie das Geschenk entgegen. Doch wie es das Schicksal manchmal so will, wendet sich der verheißungsvolle Zauber der Seifenblasenmischung bald zum Schlechten. Es kommt zu einer Reihe unvorhergesehener Ereignisse, die das idyllische Bikini Bottom ins Chaos stürzen.
Die Bewohner der Unterwasserstadt werden unkontrolliert durch Raum und Zeit geschleudert, während SpongeBob und Patrick fieberhaft versuchen, die Situation in den Griff zu bekommen. Mitten in diesem Chaos wird Patrick in einen Ballon verwandelt, der SpongeBob bei seinen Abenteuern begleitet. Gemeinsam machen sie sich auf, SpongeBobs Freunde zu retten. Diese mitreißende Prämisse bildet die Grundlage des Spiels und zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Spielverlauf. Sie garantiert nicht nur Spannung und Unterhaltung, sondern lässt auch Raum für zahlreiche humorvolle und unvorhersehbare Situationen.
Das Spiel ist sogar noch mehr mit Witzen und Anspielungen gespickt als sein Vorgänger. So hält SpongeBob zum Beispiel während des Gleitens eine Krosse-Krabbe-Pizza in der Hand und singt im Flug hin und wieder das bekannte Lied. Aber auch Fans der neuen Episoden kommen auf ihre Kosten. Zum Beispiel ist Planktons Haustier Fleckchen verloren gegangen und muss in jedem Level des Spiels einmal gefunden werden.
Bis nach Bikini Bottom und noch viel weiter!
Die Levelstruktur ist zwar aufgrund der Story linearer als beim Vorgänger aus dem Jahr 2003 – schließlich sammeln wir keine goldenen Pfannenwender mehr, sondern retten am Ende eines jeden Levels einen Freund –, aber der Erkundungsdrang geht trotzdem nicht verloren. So gibt es zahlreiche Nebenaufgaben, Minispiele an jeder Ecke und Münzen, mit denen wir neue Kostüme für SpongeBob freischalten können. Außerdem können wir wie gewohnt nach dem Freischalten neuer Fähigkeiten in bereits besuchte Gebiete zurückkehren, um dort neue Entdeckungen zu machen.
Manche Verstecke sind aber gar nicht so leicht zu finden. Und obwohl die einzelnen Gegnertypen alle relativ leicht zu besiegen sind, könnten vor allem Kinder in den späteren Gebieten hin und wieder ins Schwitzen kommen. Der Schwierigkeitsgrad bleibt aber fair und ist sicherlich leichter als in Schlacht um Bikini Bottom.
Die bekannten Rutschpassagen sind natürlich auch wieder mit dabei. Zusätzlich dazu bekommen wir unter anderem mit Seepferdchenreit-Abschnitten auch völlig neue Minispiele serviert. Das führt dazu, dass die Level sich angenehm abwechslungsreich anfühlen.
In The Cosmic Shake schlüpfen wir zwar nur noch in die Rolle von SpongeBob, dafür haben wir jedoch eine Vielzahl von Kostümen, die sogar das Aussehen unserer Angriffe beeinflussen. Die Steuerung spielt sich dabei wie eine gelungene Mischung aus allen alten SpongeBob-Platformern. So haben wir beispielsweise die Standardangriffe wie den Drehangriff oder die Stampfattacke aus dem Vorgänger, aber auch das Ausweichen von Patrick aus SpongeBob Schwammkopf Der Film. Hinzu kommen dann natürlich auch neue Fähigkeiten wie in etwa den Karate-Tritt bei dem SpongeBob zielgerichtet auf das anvisierte Objekt aus der Entfernung zufliegt.
Visuell hoch, klanglich tief
Bei der grafischen Aufmachung des Spiels hat sich der Entwickler Purple Lamp für einen ganz eigenen Stil entschieden. SpongeBob Schwammkopf: The Cosmic Shake ist kontrastreicher und farbenfroher als sein Vorgänger. Die Tikis sowie SpongeBobs Steuerung lassen Fans aber sofort wie zu Hause fühlen. Das Spiel lief dabei im Test auf der PlayStation 5 ohne einen einzigen Ruckler.
Und auch Bikini Bottom als Hubwelt ist wieder mit von der Partie. Mit dem Voranschreiten in der Geschichte werden diesmal nicht nur neue Bereiche freigeschaltet, sondern sie verändern sich auch im Laufe des Spiels. So ist SpongeBobs Nachbarschaft anfangs noch in kosmischen Schleim gehüllt.
Die größte Schwäche von The Cosmic Shake ist jedoch das Sounddesign. Zwar ist der vorhandene Soundtrack an sich hervorragend und die Anwesenheit der Originalsprecher der Serie wertet das Spiel zusätzlich auf. Schwieriger wird es jedoch bei Actionsequenzen oder gar Bosskämpfen. Diese haben nämlich oft keine eigene Musik. So läuft häufig dieselbe entspannende Musik weiter, während im gleichen Moment um das eigene Leben gesprungen werden muss. Dadurch wird einem leider allzu oft – um ein passendes Wortspiel zu verwenden – der Wind aus den Segeln genommen.
Fazit
Mit rund zehn Stunden Spielzeit ist SpongeBob Schwammkopf: The Cosmic Shake eine gelungene Fortsetzung und eine klare Kaufempfehlung für SpongeBob-Fans jeden Alters. Abgesehen von der stellenweise unpassenden Musik stimmt von der Story über das Gameplay bis hin zum Leveldesign und den popkulturellen Referenzen alles. Durch die Reise durch Raum und Zeit fühlt sich das Spiel sehr abwechslungsreich an.
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Die dutzenden neuen Mechaniken unterstreichen diese Abwechslung zusätzlich. Trotz der Neuerungen und der eigenen Herangehensweise bleibt das Spiel vertraut und erfrischend. Man merkt beim Spielen, dass die Entwickler von Purple Lamp ihr Handwerk verstehen. Und durch diese Liebe zum Projekt ist SpongeBob Schwammkopf: The Cosmic Shake nicht irgendein Lizenztitel geworden, sondern ein Liebesbrief. Der heutzutage eher ungewöhnlich günstige Preis von 39,99 EUR zum Release bietet zudem ein mehr als faires Preis-Leistungs-Verhältnis.
Kurzfazit
Entgegen allen Befürchtungen, SpongeBob Schwammkopf: The Cosmic Shake könne nicht an den alten Klassiker anknüpfen, bekommen Fans aller Altersgruppen einen sehr unterhaltsamen 3D-Platformer geboten!
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