Ein dunkler Forschungsbunker, ein tödlicher Parasit im eigenen Körper und nur ein Arm, um zurückzuschlagen: Das ist Endoparasitic. Endoparasitic hat 2022 auf dem PC gezeigt, wie kompromisslos Survival-Horror sein kann. Jetzt wagt das groteske Indie-Experiment von Deep Root Interactive den Sprung auf die großen Bildschirme: Am 25. September 2025 erschien das Spiel für Nintendo Switch, Xbox One und Xbox Series X|S. Wie sich Endoparasitic auf den Konsolen spielt, erfahrt ihr in unserem Test. Stefan Ibels
ACHTUNG: Jegliche Aussagen in diesem Review reflektieren lediglich die persönliche Meinung des Autors und nicht (!) die von PattoTV und seiner Partner.
Ein Arm + ein Parasit = kein Erbarmen!
In Endoparasitic schlüpft ihr in die Rolle des Parasitologen Cynte, der nach einem fehlgeschlagenen Experiment schwer verletzt und infiziert in einer abgelegenen Einrichtung ums Überleben kämpft. Zwei Beine und ein Arm sind verloren – jede Bewegung ist mühsam, jede Kugel zählt. Während sich der Parasit unaufhaltsam Richtung Gehirn frisst, lauern in den Korridoren Mutanten und Monster, die erbarmungslos zuschlagen. Kugel für Kugel und Stück für Stück.
Das Spielprinzip ist so brutal wie clever: Waffen werden Kugel für Kugel manuell geladen und die Steuerung ist simpel und eingängig. Allerdings ist sie auch etwas sperriger als die Steuerung mit der Maus, was den Druck in jeder Gefechtssituation noch verstärkt. Dadurch kommt es hin und wieder zu kleineren Frustmomenten. Gerade das Wechseln zwischen leerer Hand und Waffe erfordert mitunter das mehrmalige Betätigen des Knopfes. In hektischen Situationen schießt man so schnell mal, obwohl man sich eigentlich bewegen wollte.
Zusätzlich gibt es in Endoparasitic keine klassische Lebensanzeige. Ihr müsst selbst beobachten, wie weit sich der Parasit im eigenen Körper dem tödlichen Punkt genähert hat. Nur Impfstoffe verschaffen eine Atempause – und die sind rar.
Simpel und dennoch atmosphärisch!
Mit seinem minimalistischen Grafikstil und seiner gnadenlosen Spielmechanik hat sich Endoparasitic eine kleine, aber eingeschworene Fangemeinde erkämpft. Dass ihr nun auch auf der Konsole in diesen „Genuss” – oder besser gesagt: Albtraum – kommen könnt, dürfte den Titel noch einmal ins Rampenlicht rücken. Die minimalistische Musik passt sehr gut zur Atmosphäre, ebenso das Sounddesign.
Leider kommt die Geschichte deutlich zu kurz. Es gibt nicht viel mehr als ein paar Informationen, die man an Computern findet, die sporadisch in den Levels zu entdecken sind. Es war nur der Anfang. Es bleibt aber nicht bei der Portierung: Mit Endoparasitic 2 ist bereits eine Fortsetzung angekündigt, und das Studio arbeitet außerdem an einer VR-Version, die die verzweifelte Einarm-Action noch intensiver erlebbar machen soll.
Fazit
Wer sich auf der Couch in einen der kompromisslosesten Survival-Horror-Trips der letzten Jahre stürzen will, kann bedenkenlos zu Endoparasitic greifen. Erst recht, wenn man an den Preis denkt. Für knapp 10 EUR könnt ihr hier ein etwas anderes Horror-Survival-Spiel ausprobieren. Mit einer Spielzeit von drei bis vier Stunden unterhält Endoparasitic kurzweilig, was auch in Ordnung ist, denn das abwechslungsarme Gameplay nutzt sich gegen Ende ein wenig ab. Eine erzählerisch intensivere Geschichte wäre ebenfalls schön gewesen.
Kurzfazit
Für den Preis kann man durchaus eine Kaufempfehlung aussprechen. Endoparasitic bietet kaum Geschichte, dafür aber ein anderes Szenario und Gameplay und sorgt damit für kurzweilige Abwechslung im Horror-Genre.
Bilder: ©2025 Deep Root Interactive & Pineapple Works

FOLGE PATTOTV AUF