Review: A Place Further Than The Universe – Volume 1 [Blu-ray]

31. März 2020,   
Autor: Patrick Snir

Jeder von uns hat oder hatte mal den großen Wunsch, eines Tages ein großes Abenteuer zu bestreiten. Genau diesen Wunsch verfolgt auch Mari Tamaki aus dem zweiten Jahr der Oberschule. Das Anime-Label KSM Anime veröffentlicht den Slice-of-Life-Anime A Place Further Than The Universe seit dem 20. Februar 2020 hierzulande auf DVD und Blu-ray. Begleiten wir Mari auf ihre Reise. Patrick Snir

ACHTUNG: Jegliche Aussagen in diesem Review reflektieren lediglich die persönliche Meinung des Autors und nicht (!) die von PattoTV und seiner Partner.


Sehnsucht nach dem großen Abenteuer

Mari Tamaki ist im zweiten Jahr der Oberschule angekommen und befürchtet allmählich, dass sie bis heute noch nicht das Beste aus ihrer Jugend gemacht hat. All ihre Vorsätze für ihre Oberschulzeit, wie beispielsweise spontane Reisen unternehmen oder mehrmals die Schule schwänzen, blieben bisher unerfüllt. Ihr Ziel ist es nämlich, eine impulsive Reise zu unternehmen und dabei etwas Neues, Spannendes und Unbekanntes zu entdecken – eben ein großes Abenteuer zu bestreiten. Doch die Sehnsucht nach einem großen Abenteuer bleibt weiterhin bestehen, weil sich Mari nicht wirklich traut, die Schule zu vernachlässigen. Eines Abends stößt sie auf einen Umschlag, den ein Mädchen unbewusst hat fallen lassen. In diesem Umschlag befanden sich sage und schreibe eine Million Yen. Definitiv genug Geld, um eine (spontane) Reise zu unternehmen. Aber so ehrlich wie Mari ist, versucht sie mit allen Mitteln, die Besitzerin des Gelds ausfindig zu machen. Am nächsten Tag findet Mari das Mädchen, das den Umschlag fallen gelassen hat: Shirase Kobuchizawa, die das Geld gespart hat, um in die Antarktis zu reisen und ihre vermisste Mutter Takako zu finden. Mari interessiert sich selbst für die Antarktis und beschließt, sich Shirase auf ihrer Reise anzuschließen.

Aufbruch ins Abenteuer

Um das nötige Geld für die Reise zu verdienen, fängt Mari in einem naheliegenden Laden an, zu arbeiten. Dort trifft sie auf ihre Mitarbeiterin Hinata Miyake, die heimlich die Gespräche von Mari und Shirase mitgehört hat. Hinata interessiert sich auch dafür, eine Expedition in die Antarktis zu unternehmen und möchte sich deshalb an Shirases Plan mitbeteiligen. Nun zu dritt benötigen sie nur noch eine Erlaubnis, weshalb sie nach Kabukichō, Tokio, reisen, um zu versuchen, sich an Bord der Mitglieder zu schleichen. Die Teammitgliedern kennen allerdings Shirase sowie ihre Mutter und lehnen ab. Obwohl Shirase das Geld anbietet, das sie als Sponsorin für die Expedition gespart hat, kann sie die Mitglieder nicht davon überzeugen, sie auf die Expedition zu lassen. Bevor der Traum der Mädchen droht zu platzen, werden sie von der Internet-Berühmtheit Yuzuki Shiraishi aufgesucht, die gerade als Reporterin für die Antarktis-Expedition ausgewählt worden war. Weil sie kaum richtige Freunde hat, möchte sie die Reise nicht antreten und bittet Shirase, mit ihr zu tauschen. Yuzukis Managerin und Mutter Tamiko ist jedoch strikt dagegen. Letzten Endes freunden sich die vier an und wollen gemeinsam die Expetition antreten. Doch hierfür müssen die Mädchen zuerst an einem Vorbereitungskurs teilnehmen und trainieren …

Bild und Animation

Der 13-teilige Originalanime A Place Further Than The Universe wurde unter der Regie von Atsuko Ishizuka beim Studio MADHOUSE produziert. Dabei wurde das Drehbuch sowie Skript von Jukki Hanada verfasst, während Takahiro Yoshimatsu die Charakterdesigns erstellte und als Animation Director fungierte. Von Dezember 2017 bis März 2018 wurde die Anime-Serie im japanischen TV ausgestrahlt und lief zudem hierzulande bei Crunchyroll in der japanischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln.

Die Bilder wirken im Allgemeinen ein wenig verspielt, sind aber aufgrund des starken Kontrasts sowie der farbfrohen Umgebung sehr atmosphärisch und lebhaft. Der Unterschied zwischen Tag und Nacht wird besonders akkurat dargestellt, wie beispielsweise bei der Szene, in der alle den Sonnenaufgang beobachtet haben. Das Charakterdesign harmoniert zum einen hervorragend mit dem Bild, ist aber zum anderen etwas schwammig, weil die Konturen nicht klar hervorstechen und der Figurgestaltung das entscheidende Detail fehlt. Besonders was die Gestik und Mimik betrifft, wurde in meinen Augen etwas übertrieben. Die Animationen sind generell flüssig, werden aber wegen des Genres nicht auf die Probe gestellt. Demnach kann die visuelle Darstellung bislang in einigen Punkten vollkommen überzeugen, in anderen eher weniger.

Deutsche Umsetzung und Musik

Für die deutsche Synchronisation waren die G&G Studios in Kaarst zuständig. Die Dialogregie führte dabei Sebastian Hollmann, das Dialogbuch wurde von Nicole Hise geschrieben. Mit insgesamt 21 Sprechrollen hat man einen attraktiven Sprechercast zusammengestellt.

Eine sehr gute deutsche Umsetzung ist den Verantwortlichen bei diesem Anime gelungen. In den ersten Episoden hat man sofort bemerkt, dass die jeweiligen Synchronsprecher zu ihren Charakteren passen und diese mit viel Leben füllen. Eine Perfektion, weil erstens die Szenen lippensynchron sind, zweitens die Sprecher mit passender Emotion viel Glaubwürdigkeit an den Zuschauer bringen und drittens das Dialogbuch angenehm geschrieben wurde. Besonders hervorheben möchte ich Leonie Landa, die Mari Tamaki vertont, weil sie die tollpatschige Mari großartig spielt, und Nicole Hise, die Shirase Kobuchizawa ihre Stimme lieh. Shirase ist ein etwas schwieriger Charakter, weil sie immer ernst ist, aber zwischendurch emotional sein kann. Das hat Nicole Hise bislang gut gemeistert. Wer dennoch beim japanischen Originalton bleiben möchte, kann dies mit der auf der Disc enthaltenen OmU-Fassung tun.

Die musikalische Untermalung in A Place Further Than The Universe ist ein audiovisueller Hochgenuss. Es ist im positiven Sinne einfach außergewöhnlich, nahezu beachtlich, dass man einem Anime einen so starken Sound schenkt. Die symphonischen Begleitungen stützt damit die Handlung nochmal enorm.

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Fazit

A Place Further Than The Universe ist bislang ein Anime, der zeigen möchte, was Freundschaft wirklich bedeutet und damit die emotionale Handlung vierer Mädchen aufbaut und nie den Faden verliert. Wir als Zuschauer begleiten Mari, Shirase, Hinata und Yuzuki auf die Reise ihres Lebens und schließen erstmal unbewusst eine Freundschaft, die sich peu à peu forciert. Dabei erinnert mich die Handlung sehr stark an die der Anime-Serie K-ON! aus dem Studio Kyoto Animation. Aus vielen Perspektiven gibt es Parallelen, wie beispielsweise, dass es sich um vier Oberschulmädchen handelt, die eine intensive Freundschaft pflegen. Zusätzlich darf auch der Humor nicht fehlen, welcher in den Konversationen funktioniert und passend eingesetzt wird.

Die Bilder sind atmosphärisch und lebhaft, weil diese aufgrund der starken Kontraste sowie farbfrohen Umgebung erzeugt werden. Das Charakterdesign harmoniert zwar mit dem Bild, ist nichtsdestoweniger eher schwach, die Animationen sind flüssig und die deutsche Synchronisation sehr gut. Die größte Überraschung ist die musikalische Untermalung, weil diese mit der symphonischen Begleitung nicht nur hervorragend klingt, sondern auch in die Szenen passt und die Handlung damit stützt. In den ersten Episoden bewies A Place Further Than The Universe, dass man das Potential hat, sich zu einem starken Slice-of-Life-Anime zu entwickeln.

Deutscher Trailer

https://www.facebook.com/KSMAnime/videos/649564329191188/

Kurzfazit

A Place Further Than The Universe zeigt uns, was Freundschaft wirklich bedeutet. Schon zum Auftakt punktet der Slice-of-Life-Anime mit lebhaften Bildern, einem starken Sound sowie charmanten Charakteren, die zusammen ein Abenteuer in die Antarktis bestreiten wollen.

Bilder: ©YORIMOI

Pro

  • farbenfrohe Bilder
  • liebenswerte Charaktere
  • audiovisueller Genuss

Contra

  • schwaches Charakterdesign
9.0
10
Story:
Bild und Animation:
Deutsche Umsetzung:
Musik:
Themen:
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