Auch die diesjährige Sommer-Season hält wieder einiges für uns bereit; unter anderem den neuen Comedy-Romance-Anime Rent-A-Girlfriend (jap. Kanojo, Okarishimasu). Ein Anime, der uns einen Menschen zeigt, der in seiner Trennungsphase eine Entscheidung trifft, die er nicht so schnell vergessen wird. Der Anime wird in Japan seit dem 10. Juli 2020 ausgestrahlt. Hierzulande zeigen die Streaming-Anbieter Crunchyroll und Anime on Demand diese Serie in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln im Simulcast. John Viktor Schwab
ACHTUNG: Jegliche Aussagen in diesem PReview reflektieren lediglich die persönliche Meinung des Autors und nicht (!) die von PattoTV und seiner Partner.
Halleluja, endlich eine Schwiegertochter!
Sein Name ist Kazuya Kinoshita, er ist 20 Jahre alt, geht studieren und ist was die Liebe angeht, ein hoffnungsloser Fall. Er ist so hoffnungslos, dass selbst seine Großmutter nur noch verzweifelt davon träumt, dass sein Enkel endlich eine Freundin mit nach Hause nimmt. Dennoch, Kazuya gibt sich alle Mühe bei den Frauen zu landen und scheint es doch tatsächlich geschafft zu haben. Seit Kurzem begleitet ihn die junge und gutaussehende Studentin Mami Nanami, die er liebevoll Mami-Chan nennt.
Aber auch hier hat er sich leider wieder zu früh gefreut, denn diese macht nur knapp einen Monat, nachdem sich die Beiden gefunden haben, Schluss. Tief in seiner Trauer, trifft er nun eine kuriose Entscheidung: Er mietet sich ein Mädchen als Freundin. Was er dabei jedoch nicht bedenkt, ist, dass diese sich natürlich auch wie seine Freundin verhält. Gerade als er ihr das an den Kopf werfen will, erfährt er von seiner Großmutter, die im Krankenhaus liegt. Mitten im Gespräch bricht er ab und rennt zum Krankenhaus. Seine neue Begleitung, die sich ebenfalls Sorgen gemacht hat, sitzt nun neben ihm. Jetzt kommt die alles verändernde Frage: „Ist das Mädchen deine Freundin, Kazuya?“.
Bild und Animation
Das Bild der ersten Episoden von Rent-A-Girlfriend konnte mich von Anfang an packen. Die Farben sind dynamisch und lebendig. Das Charakterdesign ist schön und harmoniert unglaublich gut mit dem restlichen Setting. Darüber hinaus sind die Animationen stets flüssig. Was mich aber tatsächlich ein wenig stört, ist das Opening, das mich vom Bild nicht voll und ganz überzeugen kann.
Abgesehen davon, konnte man sich in den bisherigen Episoden wirklich verlieren. Jede Szene wirkt wertig, stimmig und keineswegs überladen. Mit abstrakten Animationen wurde nicht übertrieben und die gezeigten Orte wirken sehr real und dadurch glaubwürdig. Auch die Charaktere werden mit relativ satten und leicht glänzenden Farben gekonnt hervorgehoben und optisch betont. Verstärkt wird das Ganze durch klare und geschwungene Konturen, wodurch sich hier ein sehr schmeichelndes Gesamtbild zeigt.
Rent-A-Girlfriend basiert auf dem Manga Rental Girlfriend, der seit Juli 2017 von Reiji Miyajima mit bisher 16 Bänden in Japan veröffentlicht wird. Produziert wird der Anime derzeit im Studio TMS Entertaiment, das vor allem für das Detektiv Conan-Franchise bekannt ist. Die Regie übernimmt Kazuomi Koga, wobei Kanna Hirayama für das Charakterdesign zuständig ist. Der Anime wird in Japan seit dem 10. Juli 2020 ausgestrahlt und läuft seither auch hierzulande bei den Streaming-Anbietern Crunchyroll und Anime on Demand im Simulcast.
Synchronisation und Musik
Da der Anime hierzulande momentan nur in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln zur Verfügung steht, werde ich auch nur anhand dessen eine vorläufige Bewertung vornehmen. Die Synchronisation konnte mich ohne Probleme seit Episoden eins überzeugen und mich ebenfalls komplett in das Geschehen mit einbeziehen. Des Weiteren ist die japanische Synchronisation bislang lippensynchron und die musikalische Untermalung passend und akkurat gesetzt.
Besonders gefallen hat mir die Synchronsprecherin der Oma des Hauptcharakters, die mich mit ihrer passenden rauen Stimme in den Dialogen oft zum Lachen gebracht hat. Auch die unterschiedlichen Soundtracks wirken stimmig und man schaffte es, ein wirklich gutes Gesamtbild zu bilden, das lediglich beim Opening und Ending mit einer sehr speziellen aber nicht überzeugenden Musikart schwächelte.
Fazit
Mit den drei ersten Episoden von Rent-A-Girlfriend konnte ich von Episode eins an warm werden. Die Musik ist passend, der Humor wird durch eine ausgezeichnete Synchronisation grandios herübergebracht und das Bild ist eine wirkliche Augenweide. Auch die Handlung wurde anders, sprich spannend und passend an den Zuschauer getragen. Dazu möchte ich allerdings sagen, dass die dritte Episode ein wenig Mainstream wirkte und ich hoffen, dass das nicht so beibehalten wird. Dennoch bereiten die ersten Folgen, in denen wir den jungen Kazuya mit seinen Liebes- und Familienproblemen begleiten, viel Freude. Musikalisch wurde der Anime, bis auf die Songs vom Opening und Ending, immer gut unterstützt und bekam dadurch noch mehr Ausdruckskraft. Alles in allem ein schöner erster Eindruck eines Animes mit einem beliebten Thema, das gut umgesetzt, toll vertont und durch ein charmantes Bild glänzend dargestellt wurde. Rent-A-Girlfriend schätze ich mit dem Potenzial ein, der Hit der Sommer-Season 2020 zu werden.
Kurzfazit
Rent-A-Girlfriend fesselt und unterhält den Zuschauer durch eine spaßige Handlung sowie charmanten Bildern und einer guten Vertonung, mit der Chance, der Hit der Sommer-Season 2020 zu werden.
Bilder: ©2020 Reiji Miyajima, KODANSHA /”Kanojo, Okarishimasu” Production Comittee
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