Review: Love, Chunibyo & Other Delusions! -Heart Throb- – Volume 2 [Blu-ray]

Nachdem endlich die Fortsetzung der ersten Staffel Love, Chunibyo & Other Delusions (jap. Chūnibyō Demo Koi ga Shitai!) am 30. September bei KAZÉ mit dem Namen Love, Chunibyo & Other Delusions! -Heart Throb- auch in Deutschland erschienen ist, hat auch das zweite Volume nicht lange auf sich warten lassen. Im November erschien das zweite Volume und jetzt werden wir erfahren, ob es mit dem ersten mithalten kann – oder nicht. Patrick Snir

DIE CHUNIBYO-KRANKHEIT

Sagt euch der Begriff “Achtklässler-Syndrom” etwas? Damit ist die grauenvolle und doch wunderbare Krankheit gemeint, von der manche Pubertierende etwa in der achten Klasse befallen werden. Infolgedessen  vermischt sich ihr wachsendes Selbstbewusstsein mit dem träumerisch-kindlichen Ich in ihnen. Dies treibt die Betroffenen zumeist seltsamen Handlungen. Hatten sie sich bisher nur mit Kindercomics beschäftigt, versuchen sie sich nun plötzlich an englischen Texten und trinken Kaffee schwarz, obwohl er ihnen eigentlich viel zu bitter ist. Sie glauben über besondere Kräfte zu verfügen und entwickeln eine Faszination am Okkulten.

So ist es auch beim Protagonisten Yuuta Togashi. Er war früher dem Achtklässler-Syndrom verfallen gewesen und nannte sich selbst “Dark Flame Master”. Doch nun, als er gerade auf die Oberschule wechselt, willer damit aufhören, da es ihm jetzt kindisch und peinlich vorkommt. Deswegen wechselt er auch auf eine Schule, in der er keine Schüler der alten Schule wieder treffen wird, die ihn wiedererkennen könnten. In dieser Schule machte er Bekanntschaft mit seiner neuen Nachbarin Rikka Takanashi, die auch diesem Syndrom verfallen ist. Schnell schloss er aber auch andere Freundschaften und gemeinsam gründeten sie später einen Klub namens “Ostasiatische Mittagsschlafvereinigung für Magie des Sommers”.

Die Ostasiatische Mittagsschlafvereinigung für Magie des Sommers in Gefahr

In der “Ostasiatischen Mittagsschlafvereinigung für Magie des Sommers” könnte alles so schön sein: Während zwischen Shinka und Sanae endlich wieder die Fetzen fliegen, haben Yuuta und Rikka noch einmal näher zueinandergefunden. Weil jedoch nicht mal ihre Betreuungslehrerin weiß, welchen Zweck Rikkas Klub eigentlich erfüllt, steht er kurz vor der Auflösung. Um ihre Nachmittagsaktivitäten zu retten, bleibt den Freunden schließlich nur eine Wahl: Sie müssen sich als Mittagsschlafklub ausgeben und in einem harten Kampf gegen das Siesta-Team einer anderen Schule zu gewinnen. Da sie es aber nicht gewohnt sind plötzlich einzuschlafen, müssen sie das zuerst üben. Bei dem Üben hilft die erfahrene Kumin der Gruppe, da sie selber möchte, dass die Gruppe bestehen bleibt und nicht aufgelöst wird. Kurz darauf steht auch schon die große Klassenfahrt auf dem Programm. Yuuta erhofft sich ein wenig Zeit allein mit Rikka, doch nicht nur ihre neugierige Mitschüler machen den beiden mal wieder einen Strich durch die Rechnung. Satone mischt sich wieder zufällig ein und bringt sogar Rikkas Nerven langsam zum platzen. Wird es einen heftigen Streit zwischen Rikka, Yuuta und Satone geben?

BILD UND ANIMATION

Genauso  wie die erste Staffel wurde auch die zweite vom Studio Kyoto Animation produziert, die auch Serien wie Free! oder auch eines der – meiner Meinung nach – besten Musik-Animes K-ON! verantwortlich waren. Ich bin schon seit ewigen Zeiten Fan des Kyoto-Animation-Stils, da diese Animes den Zuschauern immer einen sanften Eindruck vermitteln und keine harten Konturen oder dergleichen verwendet werden. Auch im zweiten Volume war der Hintergrund des Animes hervorragend gezeichnet und meistens sehr interessant gestaltet. Auch war der Anime all in one genial animiert worden und übertrifft auch manchmal Animes, in denen Kampfszenen im Vordergrund stehen. Des Weiteren gab es auf der Blu-ray-Disc keine Bildfehler und die volle Auflösung von 1080p konnte genossen werden, was bei einem derartigen Anime löblich ist, da alle Charaktere niedlich und liebenswert gezeichnet worden sind.

DEUTSCHE UMSETZUNG UND MUSIK

Genau wie in der ersten Staffel wurde auch hier wieder eine sehr überlegte Auswahl an Sprechern getroffen. Besonder überzeugen konnte mich Christian Zeiger, der Yuuta Togashi vertonte. Auch Friedel Morgenstern als Rikka Takanashi und Julia Meynen als Shinka Nibutani  konnten ihrer Rolle eine schöne Stimme verleihen. Jill Schulz, Satone Shichimiyas Synchronsprecherin, passt nun, im Vergleich zum vorherigen Volume, deutlich besser zu ihrem Charakter. In weiteren Rollen waren Jennifer Weiß als Kumin Tsuyuri, Luisa Wietzorek als Sanae Dekomori, Sebastian Kluckert als Makoto Isshiki und Sarah Kaltenborn als Kuzuha Togashi. Bei den Kampfszenen war die Musik nicht abenteuerlich oder episch, sondern eher zum Lachen.  Das soll jetzt nicht bedeuten, dass die Musik ein Witz war, nein, ganz im Gegenteil, denn die Musik passte gut zum Humor in den meisten Kampfszenen. Was ich schade finde, ist dass die zwei Mini-Episoden auf der Disc nicht synchronisiert wurden, sonder nur in der OmU-Fassung vorliegen.

FAZIT

Auch das zweite Volume war wieder voller Humor und sehr ansteckend. Ich war, mal wieder,  vom Zeichenstil des Animes sehr angetan. Die Bilder waren ansprechend gezeichnet, die Animationen hervorragend ausgearbeitet und die Musik in jeder Szene passend. War eine Stelle lustig, wirkte auch die Musik sehr humorvoll. War es eine Szene voll von Romantik, so kann man sich denken, welche Musik dann in Frage kam. Die Synchronisation war, was sollte man auch anderes erwarten, gewohnt gut umgesetzt, wie man es von KAZÉ Anime gewohnt ist. Unzufrieden war ich mit dem Weglassen der Synchronisation der Mini-Episoden, vor allem wenn man bedenkt, dass der Mehraufwand wohl gering ausgefallen wäre, da die Mini-Episoden nicht sehr lang sind. Nichtsdestoweniger war ich mal wieder mit diesem Volume sehr zufrieden und freue mich schon auf das nächste Volume.

Des Weiteren bedanken wir uns bei KAZÉ ANIME für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.