The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom artwork

Review: The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom – Nintendo Switch 2 Edition [Nintendo Switch 2]

10. August 2025,   
Autor: Kay-Thorben Schuh

Wenn man an die Nintendo-Switch-Ära und die großartigsten Spiele denkt, die aus ihr hervorgingen, dann denkt man auch an The Legend of Zelda. Bei Tears of the Kingdom handelt es sich um den nächsten großen Titel und die Fortsetzung des legendären The Legend of Zelda: Breath of the Wild von Nintendo. Letzteres definierte den Standard für „Open-World“-Spiele neu. Heute steht jedoch nicht allein das Spiel im Vordergrund, sondern wir werfen einen genaueren Blick auf das Grafik-Upgrade und die neuen Features, die die Nintendo Switch 2 Edition vom Original abheben. Kay-Thorben Schuh

The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom Nintendo Switch 2

 

ACHTUNG: Jegliche Aussagen in diesem Review reflektieren lediglich die persönliche Meinung des Autors und nicht (!) die von PattoTV und seiner Partner.


Ein uraltes Böses erwacht

Die meisten von uns erinnern sich bestimmt an die Ereignisse aus The Legend of Zelda: Breath of the Wild. Nachdem die Verheerung Ganon durch die Bemühungen von Link und Zelda bezwungen werden konnte, stand ihnen und den Völkern Hyrules der Wiederaufbau des Königreichs bevor. Dies sollte jedoch nicht allzu reibungslos verlaufen. In The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom begeben sich Link und Zelda auf die Erkundung des mysteriösen Untergrundes unter Schloss Hyrule und machen eine schockierende Entdeckung. Unter dem Schloss ist der Dämonenkönig Ganondorf versiegelt – und heute ist der Tag, an dem sein Siegel ausgedient hat.

Nun starten wir gemeinsam mit Link in ein neues Abenteuer, bei dem er erneut Prinzessin Zelda retten muss, von der er getrennt wurde. Dabei hat sich Hyrule stark verändert. Die Oberfläche ist kaum wiederzuerkennen und birgt neue Herausforderungen. Seltsame Phänomene spielen sich bei den verschiedenen Völkern ab, die Link untersuchen will. Doch es bleibt nicht nur bei eben jener Oberfläche. Hinzu kommen zwei gänzlich neue Ebenen, denn in Hyrule haben sich gewaltige Abgründe wie der unter Schloss Hyrule aufgetan, die in die Unterwelt führen. Zugleich sind schwebende Inseln am Himmel über Hyrule aufgetaucht, die eine weitere neue Ebene der Spielwelt darstellen.

The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom Nintendo Switch 2

Links erneute Reise durch Hyrule

Die Welt von Tears of the Kingdom bietet neue Dimensionen, während man ihren Rätseln auf die Spur geht. Dabei erfährt man von der antiken Zivilisation der „Sonau“, die voller Mysterien steckt. Prinzessin Zelda verschwindet auf mysteriöse Weise in eine andere Welt. Ganondorf durchtränkt Hyrule mit seinem Miasma, das sämtliche Waffen zerfrisst – inklusive des Master-Schwerts. Link findet sich erneut geschwächt in der bereits bekannten Welt wieder, die jedoch starke und unerklärliche Veränderungen durchlebt hat. Anders als in Breath of the Wild versucht Link nicht, seine fehlenden Erinnerungen, Visionen und andere Hinweise zu finden, die ihn und seine Verbündeten einer Antwort näherbringen. Das Spiel bietet definitiv erneut eine mysteriöse Atmosphäre und eine interessante Handlung, deren Verlauf man aufdecken möchte.

Auf dem Weg dorthin verfügt Link über ein ganz neues Set an Fertigkeiten, die nicht einfach aus dem Vorgänger übernommen wurden. Ein besonderes Schlüsselelement ist Links neuer Arm mit seinen Kräften. Mit der „Ultra-Hand“ können im Spiel allerlei Objekte frei bewegt und verbunden werden. So ist das Bauen von Konstrukten möglich, was das herausragendste neue Gameplay-Element ist. Mit der Funktion „Synthese“ lassen sich Waffen, die unter Ganondorfs Miasma gelitten haben, mit einer Vielzahl anderer Gegenstände fusionieren und mit Eigenschaften versehen. Im Spiel gibt es noch weitere Mittel zu entdecken, mit denen sich Link den neuen Rätseln und Herausforderungen stellt.

The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom Nintendo Switch 2

Was gibt es Neues nach »Breath of the Wild«?

Wie bereits erwähnt, haben sich die Entwickler dazu entschieden, grundlegende Fertigkeiten von Link durch neue zu ersetzen. Wenn man sich durch die Welt von Tears of the Kingdom bewegt, sieht und fühlt es sich auf den ersten Blick weitgehend wie der Vorgänger Breath of the Wild an. Die Essenz des Spiels ist dieselbe, allerdings gibt es andere Gameplay-Möglichkeiten. Im Kampf spielt die Synthese eine besondere Rolle. Sie ermöglicht es, sich Waffen anzufertigen oder Pfeile mit Gegenständen zu bestücken, um besondere Munition zu kreieren. Ich schätze den großen Raum für Kreativität, den das Spiel bietet, aber gerade das Kämpfen wirkt umständlich. Bereits im Vorgänger musste man Management betreiben, sich überlegen, welche Waffe man behält und welche man zurücklässt. Hier in Tears of the Kingdom muss ich noch mehr Entscheidungen treffen, die das Gameplay weniger fließend gestalten.

The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom Nintendo Switch 2

Ebenfalls weniger fließend kann es bei den Schreinen und ihren Rätseln zugehen. Schreine, Türme und vieles mehr haben im Spiel einen neuen Anstrich bekommen. Immerhin will das Spiel mehr sein als ein recyceltes Breath of the Wild. Doch hier bin ich erstaunt. Die Schreine wirken nicht nur eine Ecke interessanter und unterhaltsamer, sondern auch anspruchsvoller. Bei manchen genügt simples „Out of the Box“-Denken. Ich dachte, dabei bliebe es auch.

Aber ich habe erlebt, dass es hier und da wirklich eine komplexere Lösung brauchte. Für ein Spiel, das sich an Familien und Jüngere richtet, kann Tears of the Kingdom erstaunlich anspruchsvoll sein, und das gefällt mir. Nun kann man kritisieren, dass das Spiel noch einmal die gleiche Welt besitzt. Das ist ein wichtiger Punkt. Trotz Neugestaltung und dem Hinzufügen von Himmel und Untergrund zum Erkunden ist das Spiel bei weitem keine so neue Erfahrung wie sein Vorgänger. Zwar wirken die neuen Areale spannend, aber sie sind nicht sehr gut mit Inhalten bestückt. Im Untergrund findet man reichlich Dunkelheit, aber wenig anderes. Abgesehen davon bieten Untergrund und Himmel von Hyrule sehr viel Leere. Der maßgebliche neue Inhalt von The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom ist letzten Endes wohl die Story.

The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom Nintendo Switch 2

Was bietet das Upgrade zur »Nintendo Switch 2 Edition«?

Nach langer Wartezeit erschien sie dieses Jahr endlich – Nintendos neue Konsole und ein technisches Upgrade zur Nintendo Switch. Durch ihre Abwärtskompatibilität konnten viele bereits Spiele der ersten Switch genießen, die auf der Nintendo Switch 2 durch schnellere Ladezeiten und eine flüssigere Darstellung wie ein neues Erlebnis wirken. Auch The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom profitiert von der um ein Vielfaches höheren Leistung. Jedoch kann ich bereits vorwegnehmen: Das Upgrade-Pack zur Nintendo Switch 2 Edition sollte man sich nicht entgehen lassen. Für 9,99 EUR (außer man verfügt über eine erweiterte Nintendo-Switch-Online-Mitgliedschaft) ist es seit dem 5. Juni 2025 als Download im Nintendo eShop erhältlich. 

Das Resultat sind äußerst schnelle Ladezeiten, die vermutlich jedoch auch vom schnellen internen Konsolenspeicher profitieren, auf dem die Upgrade-Daten liegen. Noch beeindruckender sind die konstant hohe Bildwiederholrate und die Auflösung in echtem HD. Texturen, wie beispielsweise das Terrain, haben im Vergleich einen viel höheren Detaillierungsgrad. Die neue Sichtweite sorgt insbesondere beim Herumfliegen hoch über Hyrule für einen deutlichen Unterschied. Man erkennt den Horizont und Details aus großer Distanz. Der gräuliche Schleier, der im Original sehr auffällig war und das Sehen in die Ferne unschön gemacht hat, ist nun kaum noch erkennbar. Zusätzlich wird auch HDR unterstützt. Dieses Upgrade gibt es für beide Spiele, Tears of the Kingdom und Breath of the Wild.

The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom Nintendo Switch 2

Es bleibt allerdings nicht nur bei einer Aufpolierung der Grafik der Spiele. Als Zusatzinhalt des Upgrade-Packs wurde eine ganz neue Sektion in der Nintendo-Switch-App für Smartphones hinzugefügt: Zelda Notes. Diese überzeugt auf ganzer Linie, denn die App verfügt über einen großen Funktionsumfang. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei wohl auf dem Navigations-Feature. Man kann sich die Karte des Spiels anzeigen lassen, Orte und Objekte ein- oder ausblenden oder sich sogar von einer Computerstimme zu diesen führen lassen. Darüber hinaus gibt es eine tägliche Belohnung, abrufbare Baupläne anderer Spieler für Sonau-Konstrukte, die eigenen Statistiken im Vergleich zu denen anderer Spieler sowie eine Galerie zum Hochladen und Bearbeiten erstellter Fotos und vieles mehr. 

Es gibt Funktionen, die das Spiel um einiges leichter machen, wie das Anzeigen verborgener Kroks. Eine sehr angenehme Funktion für entspannte Spieler mit wenig Zeit – wenngleich sich auf dieser Basis auch Kritik an der App üben lässt. Das größte Highlight sind für mich schließlich die Audio-Erinnerungen. Sucht man bestimmte Orte im Spiel auf, geben Charaktere des Spiels Kommentare in ihrer Originalstimme über Zelda Notes ab. Diese sind interessant und stellen eine ganz neue Art von sammelbaren Gegenständen für Fans des Spiels und des Vorgängers dar.

The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom Nintendo Switch 2

Der Nachfolger eines Meisterwerks

The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom erschien am 12. Mai 2023 für die Nintendo Switch. Wie für die Zelda-Reihe üblich, stammt er aus dem Hause Nintendo. Die einfache Version ist für 69,99 EUR erhältlich, der Preis inklusive Upgrade-Pack sowie bei der physischen Switch-2-Version, die am 5. Juni 2025 erschienen ist, liegt bei 79,99 EUR. Hier fallen also keine erhöhten Preise für physische Spiele an, wegen denen Nintendo zuletzt in der Kritik stand.

In seiner durch leistungsfähige Hardware gestützten, aufpolierten Grafik sieht das gefeierte Open-World-Zelda aus, wie es von Anfang an hätte sein sollen. Visuell gibt es kaum noch etwas zu kritisieren. Zwar ist der Cel-Shading-Look nicht jedermanns Sache, dennoch merkt man, wie viel Arbeit in die beiden Spiele Breath of the Wild und Tears of the Kingdom geflossen ist. Die Welt, die Orte, die Charaktere und auch die Nutzeroberfläche sind künstlerisch gut gestaltet.

Die Animationen sind lebendig und umfangreich. Auch das Audiodesign kann sich hören lassen. Zwar bieten andere Spiele der Reihe mehr und präsentere Hintergrundmusik, doch der subtile Soundtrack passt hervorragend zum Spiel. Wenn man aufmerksam hinhört, bemerkt man auch, wie realistisch Echo und Räumlichkeit von Geräuschen gestaltet wurden, etwa in einer der vielen Höhlen des Spiels.

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Fazit

The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom bedient sich stark bei seinem berühmten Vorgänger Breath of the Wild. Einige Änderungen wirken jedoch nicht ideal umgesetzt. Die neuen Mechaniken sind zu komplex, um sich wirklich angenehm in den Spielverlauf zu integrieren. Das Set an Fähigkeiten, über das Link zuvor verfügte, fühlte sich runder und besser durchdacht an. Dennoch verfügt Tears of the Kingdom über beeindruckende Features und Möglichkeiten, die die Grenzen der Kreativität ausreizen.

Wer gerade erst den vorherigen Teil gespielt hat, für den könnte die offene Welt und Erkundung ermüdender sein als für jemanden, der die Welt ganz neu erlebt. Auch der Himmel und der Untergrund von Hyrule wirken eher wie eine mäßige Erweiterung als wie zwei zusätzliche Welten, die parallel zur Oberfläche existieren. Dennoch kann man sich über eine spannende Handlung und ein im Kern herausragendes, spaßiges Spiel freuen, das auf der Nintendo Switch 2 sehr gut aussieht. Immerhin basiert es auf dem Meisterwerk The Legend of Zelda: Breath of the Wild, das auch heute noch ein herausragendes Action-RPG ist.

Kurzfazit

The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom ist kein neuer Meilenstein, aber großartig für alle, die mehr von Breath of the Wild wollen.

Bilder: © Nintendo

Pro

  • Revolutionäre ARPG-Formel
  • Visuell und Audio großartig
  • Upgrade Pack großer Mehrwert
  • Riesige Welt ...

Contra

  • ... die nicht ganz neu ist
  • Mehr Sandkasten als Action
9.0
10
Story/Umfang:
Gameplay:
Grafik:
Soundtrack:
Themen:
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