Review: Cop Craft – Volume 4

5. Dezember 2021,   
Autor: Patrick Snir

Ein letztes Mal heißt es, das ungleiche Team Tilarna und Kei bei ihrer Verbrecherjagd in San-Teresa zu begleiten! Das Anime-Label Anime House veröffentlichte am 20. Mai das vierte und zugleich letzte Volume der amüsanten Buddy-Cop-Show und in den letzten drei Episoden müssen sich unsere Helden ihrer bisher größten Herausforderung stellen … Lisa Murauer

ACHTUNG: Jegliche Aussagen in diesem Review reflektieren lediglich die persönliche Meinung des Autors und nicht (!) die von PattoTV und seiner Partner.


Der Beginn einer ungleichen Partnerschaft

Vor 15 Jahren öffnete sich inmitten des Pazifischen Ozeans ein rätselhaftes Tor zum Hyperraum, welches die Erde mit einer fremden Welt verbindet. Über die Jahre wurde die Stadt San-Teresa, die das Tor zur Erde genannt wird, das neue Zuhause zahlreicher außerirdischer Besucher. Doch das Zusammenleben gestaltet sich nicht immer als einfach. Aufgrund der wachsenden Kriminalität wurde ein neues Department innerhalb der Polizei gegründet. Kei Matoba gilt als einer der besten Polizisten von San-Teresa, jedoch ist er bekannt dafür, sich nicht besonders um Regeln zu scheren.

Beim Versuch eine entführte Fee zu retten, wird Keis langjähriger Partner getötet. Fortan muss Kei mit der außerirdischen Ritterin Tilarna Exedilika zusammenarbeiten, wobei sich zunächst keiner der beiden von der neuen Partnerschaft begeistert zeigt. Doch um die Fee zu retten, stellen die zwei ihre Differenzen zur Seite und nach einigen unerwarteten Wendungen gelingt es ihnen, den Fall gemeinsam abzuschließen. Anstatt jedoch in ihre Heimat zurückzukehren, entschließt sich Tilarna überraschend, auf der Erde zu bleiben und sie wird Keis offizielle Partnerin. Neben dem Kampf gegen das Verbrechen müssen sich die beiden erst einmal miteinander arrangieren …

Die finale Konfrontation

In San-Teresa stehen Wahlen an, die das Schicksal der Stadt nachhaltig verändern werden. Kurz vor dem Entscheidungstag wird allerdings ein einflussreicher Bürgermeisterkandidat ermordet. Bei dem Täter scheint es sich um einen außerirdischen Semanier zu handeln. Dieser Umstand verschlechtert die ohnehin schon angespannte Stimmung in San-Teresa ungemein und Menschen sowie Außerirdische geraten immer öfter aneinander.

Kei und Tilarna werden auf den Fall angesetzt und finden schnell Parallelen zu einem früheren Vorfall, den sie bearbeitet haben. Ihnen ist sofort klar, dass hier eindeutig mehr dahinter steckt als es auf den ersten Blick den Anschein macht, doch zu allem Überfluss kommt ihnen bei ihren Ermittlungen auch noch das FBI in die Quere. Als wäre das noch nicht genug, sehen sie sich mit einem alten Widersacher konfrontiert. Tilarna und Kei müssen noch einmal alles geben, um die Ordnung in San-Teresa wiederherzustellen und ein noch größeres Unglück zu verhindern!

Bild und Animation

Die Anime-Serie Cop Craft basiert auf der gleichnamigen Light Novel-Reihe von Shōji Gatō und Range Murata, die seit 2009 in Japan veröffentlicht wird. Studio Millepensee, das etwa für So I’m a Spider, So What bekannt ist, wurde mit der Umsetzung beauftragt. Die Regie führte Shin Itagaki, während Autor Shōji Gatō selbst für das Drehbuch verantwortlich war. Die insgesamt 12 Episoden wurden von Juli bis Oktober 2019 erstmals im japanischen TV ausgestrahlt. Für die deutsche Veröffentlichung konnte Anime House die Lizenz gewinnen und schloss die Serie am 20. Mai mit dem abschließenden vierten Volume, in dem neben den letzten drei Episoden auch eine Bonusfolge enthalten ist, ab.

Nach der eher durchwachsenen Animation der beiden vorherigen Volumes, gestaltet sich die Animation in den letzten Episoden wieder etwas flüssiger. Ein bildgewaltiges Meisterwerk ist Cop Craft zwar nach wie vor nicht, doch die Animation erfüllt durchaus ihren Zweck und der Serie gelingt es wieder, etwaige Schwächen meist gut zu kaschieren. Die CGI-Elemente, die in Volume 2 und 3 manchmal negativ hervorgestochen sind, fügen sich nun deutlich besser in das Gesamtbild ein und auch die Kämpfe sind actionreich und doch weniger hektisch. An den merkwürdigen Kameraperspektiven, die verwendet werden, hat sich allerdings nichts geändert.

Weiterhin ist es insbesondere das Charakterdesign von Hiromi Kimura, das zu überzeugen weiß, und nicht unerwähnt gelassen werden darf. Die Neuzugänge sind genauso interessant gestaltet wie die bekannten Gesichter und obwohl die Designs kaum unterschiedlicher sein könnten, fügen sich alle Figuren schön in die Kulisse von San-Teresa ein.

Deutsche Umsetzung und Musik

Anime House hat für die deutsche Umsetzung die HNYWOOD GmbH in Heilbronn beauftragt. Die Regie führte Antonio F. Lopes, während Andreas Kröneck für das Dialogbuch zuständig war. Auch in diesen Episoden gibt es an der deutschen Synchronisation nichts zu beanstanden und steht der japanischen, die selbstverständlich mit deutschen Untertiteln ebenfalls auf der Disc enthalten ist, in nichts nach. Die Eigenheiten der Figuren sowie die Charakterentwicklungen werden anschaulich zum Ausdruck gebracht. Der Humor der Originalversion wird ebenfalls passabel und gelegentlich sogar besser umgesetzt.

Obwohl die Animation nicht immer ganz überzeugen kann, so kann das die Musik dafür umso mehr! Der Soundtrack von Taku Iwasaki (unter anderem bekannt für Jojo’s Bizarre Adventure: Battle Tendency) ist ein weiteres Mal mit das Highlight der Serie. Die Musikstücke sind abwechslungsreich, atmosphärisch und einprägsam. Opening und Ending sind unverändert, aber wieder schön anzusehen bzw. -hören und gehen schnell ins Ohr. Die Bildgestaltung in beiden Sequenzen ist ebenfalls gelungen: Die schnelle, lebendige Animation des OP steht der eher statischen des ED gegenüber und doch ergänzen sich diese zwei unterschiedlichen Aspekte hervorragend.

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Fazit

Nach den eher episodischen Folgen der letzten beiden Volumes, kehrt Cop Craft im vierten Volume wieder zu einer übergreifenden Handlung zurück und dies tut dem Anime sehr gut. Nach dem eher seltsamen Fanservice in den vorherigen Episoden ist die Stimmung hier wieder deutlich düsterer. Die wenigen humoristischen Momente sind meist passend gesetzt, um die Stimmung aufzulockern. Manchmal wird durch die Witze aber die Ernsthaftigkeit etwas zu sehr gestört.

Die Animation ist in diesen Episoden wieder ansehnlicher und flüssiger, jedoch nach wie vor – von dem einprägsamen Charakterdesign einmal abgesehen – nicht umwerfend. Die Musik ist hingegen ebenso wie die deutsche Synchronisation auf dem gewohnten hohen Niveau.

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Das Pacing funktioniert aus meiner Sicht in diesen Episoden ebenfalls, jedoch ist die finale Konfrontation mit dem Erzfeind Zelada nach dem ganzen Build-up etwas unspektakulär und zu schnell wieder vorbei. Dennoch ist das Ende als ein gelungener Abschluss der Serie zu bezeichnen. Es ist abgeschlossen und doch bleibt ungewiss, was unsere Helden in Zukunft erwarten wird.

Die Nebenfiguren geraten in Volume 4 zwar wieder etwas aus dem Fokus, doch das ist in diesem Fall nichts Schlechtes. Denn hierdurch wird die Aufmerksamkeit ganz auf Kei und Tilarna gelenkt, die sich beide noch einmal weiterentwickeln. Insgesamt besinnen sich die finalen Folgen auf die Stärken des ersten Volumes zurück, nämlich auf die Beziehung zwischen den Protagonisten sowie die Interaktionen zwischen den beiden, und das ist auch gut so!

Kurzfazit

Nach den eher schwächeren Episoden der vorherigen Volumes, findet Cop Craft in den letzten Folgen zu seiner alten Stärke zurück und bildet einen zufriedenstellenden Abschluss. Für mehr als eine durchschnittliche Serie reicht es allerdings nicht.

Bilder: © Shoji Gato, Shogakukan /STPD

Pro

  • originelle Musik
  • deutsche Umsetzung
  • Episodenübergreifende Handlung

Contra

  • keine umwerfende Animation
  • seltsame Kameraperspektiven
  • etwas unspektakuläres Ende
7.5
10
Story:
Bild und Animation:
Deutsche Umsetzung:
Musik:
Themen:

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